Die Angst von Senioren vor dem Alleinsein

Das Älterwerden ist nicht immer einfach. Vor allem vor dem Alleinsein fürchten sich viele Senioren. Gegen Einsamkeit im Alter lässt sich jedoch vorgehen bzw. vorbeugen. Häufig sind es die Gewohnheiten, die einen davon abbringen, neue Kontakte zu knüpfen oder ein neues Hobby anzufangen. Dafür ist man jedoch niemals zu alt. Lesen Sie über mögliche Risiken des Alleinseins im Alter und holen Sie sich Tipps, um Einsamkeit vorzubeugen.

Von Jens Hirseland

Gründe für Einsamkeit im Alter

Durch das Älterwerden entstehen oft Lebenssituationen, in denen sich Senioren plötzlich dem Alleinsein ausgesetzt sehen. So kann es zum Verlust des Partners oder von guten Freunden kommen. Die Kinder führen in den meisten Fällen ihr eigenes Leben oder wohnen an einem anderen Ort, sodass sie nur selten einen Besuch abstatten. Einen neuen Lebenspartner oder neue Freunde zu finden, ist im Alter dann oft nicht leicht.

Darüber hinaus können körperliche Gebrechen das Leben erschweren, sodass man nicht mehr mobil genug ist, um unter Leute zu kommen. Bei manchen Senioren ist die Angst vor Einsamkeit im Alter sogar so groß, dass sie unter Altersdepressionen leiden. Das Alter muss jedoch kein Grund zur Einsamkeit sein.

Portrait eines sitzenden alten Mannes mit Vollbart, der sich auf seinen Gehstock stützt
Portrait eines sitzenden alten Mannes mit Vollbart, der sich auf seinen Gehstock stützt

Gegen die Angst angehen

Durch körperliche Einschränkungen fällt es im Alter oft schwer, die eigenen vier Wände zu verlassen, um sich mit Freunden, Verwandten oder Bekannten zu treffen. In der heutigen Zeit bietet jedoch das Internet die Möglichkeit, mit anderen Menschen aus aller Welt in Kontakt zu bleiben, ohne mobil sein zu müssen.

Oft sind auch die Gewohnheiten und die eigene Mentalität verantwortlich für die Angst vor der Einsamkeit im Alter. Hat man beispielsweise zu hohe Erwartungen an andere Menschen, hält sich selbst nicht für liebenswert oder scheut sich vor Konflikten, ist es schwierig, neue Kontakte zu knüpfen. Dagegen erleichtern eine positive und neugierige Einstellung es einem, neue Bekanntschaften zu machen.

Bei vielen Menschen entsteht Einsamkeit auch durch sie selbst beziehungsweise ihre Einstellungen. So fühlen sich manche Senioren überflüssig, unnütz und ungeliebt. Solche Gedanken hindern sie jedoch daran etwas gegen das Alleinsein zu tun.

Oftmals verfügt man sogar über einen Freundes- oder zumindest einen Bekanntenkreis. Diese Kontakte sollte man unbedingt pflegen und sich für gemeinsame Unternehmungen treffen.

Doch selbst wenn man keinen großen Freundeskreis oder besondere Interessen hat, weil man in seinem Leben stets für die Kinder oder den Partner da war, ist das kein Grund, sich im Alter einsam zu fühlen. Um zufrieden zu sein, muss man nicht unbedingt immer mit anderen Menschen Kontakt haben. Man kann auch eigene Interessen verfolgen.

Beschäftigung

Wichtig ist eine sinnvolle Betätigung, die einem Freude macht. So kann man zum Beispiel

Sehr zu empfehlen ist ein Kurs für Senioren an der Volkshochschule. Man kann nicht nur das tun, was einem Spaß macht, sondern auch neue Menschen kennenlernen. Wer weiß, vielleicht ergibt sich hieraus noch ein sehr gute Freundschaft; für diese ist es schließlich nie zu spät.

Reisen

Zu den möglichen Beschäftigungen zählt auch das Reisen. Je nach Fitness und Budget lässt sich der ein oder andere schöne Urlaub ermöglichen.

Es gibt eine Vielzahl an Angeboten speziell für Senioren. Bevor man jedoch auf Reisen geht, sollte man sich gut vorbereiten - Tipps dazu geben wir hier.

Wohnliche Veränderung

Hilfreich kann es außerdem sein, etwas an der Wohnsituation zu verändern. Häufig finden sich Mehrgenerationshäuser; hier können Menschen sämtlicher Altersgruppen zusammenleben.

Ebenso denkbar wäre das Wohnen in einer Senioren-WG. Um herauszufinden, ob einem diese Wohnvariante gefällt, lässt sich eine solche Wohngemeinschaft sicherlich besuchen. In diesem Bereich finden sich selbst dann Möglichkeiten, wenn man auf Pflege angewiesen ist.

Haustiere

Auch Haustiere können einem das Gefühl der Einsamkeit nehmen. Wer körperlich fit ist, für den eignet sich ein Hund. Natürlich sollte dieser nicht allzu lebhaft sein; nicht alle Rassen sind dementsprechend zu empfehlen. Möchte man etwas Gutes tun, sieht man sich am besten im Tierheim um - hier finden sich eine Menge älterer Tiere, die sich sehnlichst ein schönes, letztes Zuhause wünschen.

Gleiches gilt für ältere Katzendamen und Kater. Sie eignen sich eher für Menschen, die nicht mehr so agil sind.