Schwaches Selbstbewusstsein - Verhaltenstherapie kann den Selbstwert stärken

Durch eine kognitive Verhaltenstherapie kann eine positivere Sichtweise auf sich selbst gewonnen werden

Von Dörte Rösler
2. März 2015

Ein stabiles Selbstbewusstsein - das wünschen sich alle Menschen. Doch viele schätzen ihre Leistungen oder Fähigkeiten eher schlecht ein. Und je negativer der Selbstwert, desto mehr fokussiert sich der Blick auf die eigenen Schwächen.

Aus der Abwärtsspirale von

  • Selbstzweifeln,
  • innerer Abwertung und
  • Versagen

kann man aber ausbrechen. Eine Verhaltenstherapie bietet vergleichsweise schnelle Erfolge.

Wie entsteht der Selbstwert?

Wissenschaftler sind sich heute einig, dass die Einschätzung des eigenen Wertes teilweise in den Genen festgeschrieben ist. Manche Menschen sind von Natur aus selbstbewusst, und lassen sich auch durch unrealistische Ansprüche oder übermäßige Kritik seitens ihrer Eltern nicht beeindrucken. Wer mit einem eher labilen Selbstwert geboren wird, benötigt dagegen eine akzeptierende und achtsame Umgebung, damit sich eine positive Haltung zur eigenen Person entwickeln kann.

Was unterscheidet das Denken?

Untersuchungen haben gezeigt, dass Menschen mit schwachem Selbstwert sich stärker auf Misserfolge konzentrieren. Wenn etwas nicht klappt, schreiben sie das meist sich selbst zu, Erfolge betrachten sie eher als Zufall. Selbstbewusste Zeitgenosse schreiben positive Erlebnisse dagegen mehrheitlich ihren eigenen Fähigkeiten zu und stellen sich deshalb leichter neuen Herausforderungen.

Selbstwert in der Partnerschaft

Im Job schöpfen Personen mit schwachem Selbstwert selten ihre Möglichkeiten aus. Sie haben oft

  • unrealistisch hohe Ansprüche an sich selbst,
  • zugleich trauen sie sich nichts zu und
  • lassen sich durch Misserfolge verunsichern.

In der Partnerschaft kommt ein weiteres Problem hinzu: Wer sich selbst nicht schätzt, braucht ständig Anerkennung. Das kann den Partner belasten, bis zur Trennung. In der nächsten Beziehung steigert sich das Bedürfnis nach Bestätigung noch, weil die Betroffenen ängstlich auf Signale achten, ob der Partner sie wieder verlassen könnte.

Das Denken ändern

Eine geringe Selbstwertschätzung kann das private Glück und berufliche Fortkommen blockieren. Wer das ändern möchte, hat die Wahl zwischen verschiedenen Behandlungsmethoden.

Am schnellsten zeigen sich Erfolge bei der kognitiven Verhaltenstherapie. Im Schnitt haben die Teilnehmer bereits nach sechs Wochen einen positivere Sichtweise auf sich selbst. Daneben lernen sie, sinnvoller mit schlechten Gefühlen umzugehen und die eigenen Fähigkeiten realistischer einzuschätzen.