Jeder Zehnte überschuldet: Berlin mit Abstand vorne

In welchen Regionen und aus welchen Gründen kommt es zu Überschuldung?

Von Nicole Freialdenhoven
11. Februar 2013

Nachdem sich die Lage kurzfristig etwas entspannter hatte, ist die Zahl der Menschen, die in Deutschland als überschuldet gelten, zum Jahreswechsel wieder um 2,7% auf gut 6,67 Millionen gestiegen. Im Durchschnitt ist jeder zehnte Erwachsene betroffen. Von "Überschuldung" ist die Rede, wenn jemand Privatinsolvenz anmelden oder eine eidessstattliche Versicherung abgegeben hat. Auch laufende Inkassoverfahren werden miteingerechnet.

Geografische Aspekte

In Berlin leben statistisch gesehen die meisten Menschen, die überschuldet sind:

  • Die Hauptstadt kommt auf eine Quote von 13%,
  • gefolgt von Bremen und
  • Sachsen-Anhalt.

Rosiger sieht es im Süden aus:

  • Bayern weist mit 7,1% die geringste Quote auf,
  • gefolgt von Baden-Württemberg mit 7,6% und
  • dem boomenden Sachsen mit 8,9%.

Getrennt nach Altersgruppen sind die 21-30-Jährigen am stärksten betroffen, gefolgt von den 31-40-Jährigen.

Gründe für eine Überschuldung

Damit es zur Überschuldung kommt, müssen gewöhnlich mehrere Faktoren aufeinander treffen: Vielfach können Menschen ihren Verpflichtungen nicht mehr nachkommen, wenn sie arbeitslos oder längere Zeit krank geworden sind. Auch ein ohnehin niedriges Einkommen, Unerfahrenheit mit Gelddingen und ein Konsumverhalten, bei dem die Ausgaben die Einkünfte weit übersteigen, gehören zu den wichtigsten Gründen.