EU bestraft Geldinstitute für Zins-Manipulationen - Auch Deutsche Bank betroffen

Von Ingo Krüger
5. Dezember 2013

EU-Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia hat gegen insgesamt acht internationale Großbanken die Rekordstrafe von insgesamt 1,71 Milliarden Euro verhängt. Zu den betroffenen Geldinstituten zählen auch die Deutsche Bank, die Royal Bank of Scotland sowie Barclays. Ihnen wird vorgeworfen, Vereinbarungen zum Vorteil ihrer Institute bei der Ermittlung von Referenzsätzen getroffen zu haben.

Allein die Deutsche Bank muss im Rahmen dieses Vergleichs 725 Millionen Euro zahlen. Die Strafe wurde fällig für Manipulationen an dem für den Euro wichtigen Referenzzinssatz Euribor, von Libor-Angeboten in Yen und auch des japanischen Tibor. Untersuchungen der EU ergaben, dass die Deutsche Bank sowohl am Euribor- als auch am Liborskandal beteiligt war.

Ermittlungen gegen Deutsche Bank wegen Prozessbetrugs

Doch dem größten Kreditinstitut Deutschlands stehen weitere Unannehmlichkeiten ins Haus. So sollen Co-Vorstandschef Jürgen Fitschen, sein Vorgänger Josef Ackermann und weitere ehemalige Mitarbeiter des Geldhauses im Prozess um den Konkurs des Kirch-Medienkonzerns die Unwahrheit gesagt haben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt deshalb wegen Prozessbetrugs.

Korruptionsverdacht in Japan

Ärger gibt es für die Deutsche Bank auch in Japan. Dort hat die Polizei einen Mitarbeiter des Unternehmens unter Korruptionsverdacht festgenommen. Er soll den Manager eines Pensionsfonds bestochen haben. Die Deutsche Bank will daher ihre Geschäftsregeln verschärfen.