US-Tabakkonzern Reynolds soll Witwe von Raucher mehr als 23 Milliarden Dollar zahlen

Von Ingo Krüger
21. Juli 2014

Schadensersatz in Höhe von 23,6 Milliarden US-Dollar (etwa 17,4 Milliarden Euro) soll der Tabakkonzern R.J. Reynolds Tobacco Company der Witwe eines an Lungenkrebs verstorbenen Mannes zahlen. Das von einem Gericht in Florida verhängte Bußgeld ist die höchste Summe, die jemals in einem solchen Rechtsstreit in dem US-Bundesstaat verhängt wurde.

Die Frau hatte den "Camel"-Hersteller beschuldigt, ihren Mann nicht ausreichend vor den Folgen des Rauchens gewarnt zu haben. Er sei 20 Jahre abhängig gewesen und habe es nicht geschafft, mit dem Qualmen aufzuhören. 1996 sei er schließlich an den Folgen des Zigarettenkonsums gestorben. Die Klage reichte seine Witwe erst annähernd zwölf Jahre nach dem Tod ihres Mannes ein.

Die Geschworenen folgten ihrer Argumentation. Der zweitgrößte amerikanische Tabakkonzern habe mutwillig die Gesundheitsgefahren seines Produktes verschwiegen. Das Unternehmen habe nicht darauf hingewiesen, dass Nikotin süchtig mache und Zigaretten giftige Stoffe enthielten. Reynolds hält die Strafe für "unangemessen und unfair". Die Anwälte des Konzerns wollen das Urteil daher anfechten.