Mörder des deutschen Weltumseglers wird 28 Jahre hinter Gittern verbringen

Von Jutta Baur
19. Mai 2014

Die Postkartenidylle der Südsee wurde dem deutschen Segler Stefan R. und seiner Freundin Heike D. zum Verhängnis. Sie hatten bei ihrem Törn 2011 auf der polynesischen Insel Nuku Hiva Halt gemacht. Um die Insel näher zu erkunden, brach R. gemeinsam mit dem Einheimischen Arihano H. in die Berge auf. Von dort kehrte er jedoch nie zurück.

Arihano H. erschien alleine bei Heike D. und erklärte, dass deren Lebensgefährte einen Unfall erlitten hatte und dringend Unterstützung bräuchte. Heike D. folgte dem Jäger Arihano H. Allerdings habe dieser ihr eine Waffe vorgehalten und sie zu sexuellen Handlungen genötigt. Heike D. konnte entkommen.

Nachdem sie die offiziellen Stellen informiert hatte, wurde eine Suche nach Stefan R. eingeleitet. Dabei entdeckte man eine Feuerstelle mit Knochen, Zähnen und Bekleidung. Die DNS des Materials zeigte, dass es sich dabei um die sterblichen Überreste von Stefan. R. handelte.

Arihano H. wird nicht vor Ablauf von 18 Jahren frei kommen können

Arihano H. wurde verhaftet. Sein Geständnis bildete die Grundlage für die Gerichtsverhandlung. Besonders ungewöhnlich an der Geschichte war, dass kurzzeitig auch der Verdacht von Kannibalismus im Raum stand. Dieser bestätigte sich jedoch nicht. Dass er versucht habe, die Leiche des Seglers zu beseitigen, stritt der Angeklagte ab.

Mit der Verurteilung zu 28 Jahren Haft, ohne die Möglichkeit vor Ablauf von 18 Jahren frei zu kommen, nimmt nun der Mordfall sein Ende. Die Angehörigen des Getöteten sind mit der Strafe einverstanden. Auch der Anwalt des Mörders will nicht in Berufung gehen.