Bewährungsstrafe wegen Betrugs: Eltern von Tommy Haas schummelten beim Arbeitslosengeld

Von Ralph Bauer
12. Mai 2014

Wegen des Erschleichens von Sozialleistungen sind die Eltern von Tennis-Profi Thomas Haas zu Bewährungsstrafen verurteilt worden. Das Amtsgericht Rosenheim verhängte wegen Betrugs je neun Monate Haft auf Bewährung, weil das Paar rund 46.000 Euro an Einnahmen verheimlicht und im Jahr 2011 Arbeitslosengeld II bezogen hat.

So erhielten sie gut ein Jahr insgesamt fast 15.000 Euro. Nach dem Urteil müssen sie das Geld zurückzahlen, 500 Euro pro Monat.

Was der Anwalt der Familie eher als Versehen darstellte, war für die Richterin eindeutig Absicht. So habe Mutter Haas mehr als 9000 Euro von der Lebensversicherung erhalten, der Vater aufgrund eines Motorradunfalles von einer Versicherung knapp 1400 Euro pro Monat.

Diese Gelder hätten sie ebenso wenig der Agentur für Arbeit gemeldet wie monatlich 1000 Euro Mietunterstützung durch ihren Sohn. Nach Rechnung der Richterin verfügt das Paar über 3000 Euro im Monat und muss keine Miete zahlen.

Vater Haas hatte argumentiert, er könne nach einem Motorradunfall nicht mehr als Tennislehrer arbeiten und sich entsprechend arbeitslos gemeldet. Sein Anwalt hielt die Strafe für zu hoch und deutete an, gegen die Entscheidung Rechtsmittel einzulegen.