Drogenschmuggelprozess in Vietnam: 30 Todesurteile und 59 Haftstrafen

Von Ingrid Neufeld
21. Januar 2014

Im größten Drogenschmuggelprozess in der gesamten Geschichte von Vietnam standen 30 Personen wegen illegalen Handels mit Heroin und weiteren Rauschgiften vor Gericht. Sie erhielten die Todesstrafe, unter ihnen waren auch neun Frauen. 59 weitere Verdächtige standen ebenfalls vor Gericht und wurden zu Gefängnisstrafen verurteilt.

Seit 2006 hatten die Verurteilten knapp zwei Tonnen Heroin und rund zehn Tonnen weiteres Rauschgift von Laos ausgehend weiter nach Vietnam und von dort nach China zu bringen versucht. Im Jahr 2012 war der Rauschgiftring gesprengt worden. Dreizehn der Angeklagten erhielten eine lebenslängliche Haftstrafe. Die anderen 46 wurden zu Gefängnisstrafen zwischen zwei und 20 Jahren verurteilt. Der Prozess begann am 3. Januar in einem Gefängnis, da die Anzahl der vielen Angeklagten jeden Gerichtssaal gesprengt hätte.

Die Todesstrafe wird in Vietnam seit 2011 mit einer Giftspritze vollzogen, vorher waren die Häftlinge erschossen worden. Das Rechts- und Justizsystem von Vietnam steht bei Menschenrechtsgruppen immer wieder in der Kritik, vor allem wegen der harten Drogengesetze. Schon der Besitz von 100 Gramm Heroin zieht eine lebenslängliche Gefängnisstrafe, oder sogar die Todesstrafe nach sich.