Die katholische Kirche spricht Hildegard von Bingen heilig

Von Cornelia Scherpe
18. Mai 2012

Hildegard von Bingen war eine Frau, die im Mittelalter bereits für Aufsehen sorgte. Während ihrer Lebzeiten von 1098 bis 1179 war sie bekannt für ihre medizinischen Kenntnisse, die wie durch göttliche Steuerung viele Menschen zu heilen vermochten. Außerdem sprach sie selbst von Visionen, die ihr von Gott gegeben wurden und die ihr bei der Arbeit halfen. Darüber hinaus schrieb sie als schriftkundige Frau diverse Abhandlungen und wurde damit über die Grenzen ihrer Heimat (das heutige Rheinland-Pfalz) hinaus bekannt. Sogar der damalige Kaiser Friedrich Barbarossa hörte von ihr. Allerdings hatte Hildegard von Bingen auch Feinde. Ihre Heilungsmethoden waren ebenso umstritten, wie ihre Gründung eines Klosters, in das nur Frauen eintreten durften.

Die mutige Gläubige des Mittelalters wurde nun von Papst Benedikt für ihr Wirken in den Stand einer Heiligen berufen. Die Aufnahme in den Heiligenkalender der römisch-katholischen Kirche wurde zwar offiziell bekannt gegeben, allerdings ist damit noch keine offizielle Heiligsprechung erfolgt. In der katholischen Kirche ist es dafür notwendig, dass zusätzlich zum Eintrag eine verbale Heiligsprechung erfolgt. Diese muss in einem Gottesakt vor Gläubigen geschehen. Ob dieser Gottesdienst noch stattfinden wird, ist derzeit noch gar nicht bekannt.