Kirche als Wirtschaftsfaktor - kirchliche Unternehmen und Produkte sind beliebt

Von Dörte Rösler
22. August 2014

Kindergärtner, Krankenschwestern, Bierbrauer - die Kirchen sind zweitgrößter Arbeitgeber in Deutschland. In fast 50.000 Unternehmen beschäftigen sie rund 1,3 Millionen Menschen.

Trotz der öffentlichen Abkehr vom christlichen Glauben haben kirchliche Einrichtungen und Produkte einen guten Ruf - sie gelten als gemeinnützig und ethisch unzweifelhaft. Aber es gibt auch kritische Stimmen.

Arbeiten für die Kirche

Wer für die Kirche arbeitet, hat einen sicheren und sozialen Job. Spätestens seit der Insolvenz des katholischen Weltbild-Verlages ist diese Überzeugung ins Wanken geraten.

Dennoch garantieren die Kirchen mit mehr als einer Millionen Beschäftigten für viele Familien den Lebensunterhalt. Wer im Kindergarten, Krankenhaus oder der Kirchenverwaltung arbeiten möchte, muss jedoch ein religiös gefärbtes Arbeitsrecht akzeptieren.

Einen Vertrag bekommt nur, wer getauft und Mitglied der richtigen Kirche ist. Beschäftigte müssen sich schriftlich verpflichten, ihr Leben im Sinne der christlichen Glaubenslehre zu führen. Bei Verfehlungen droht ein moralischer Rüffel, im Falle einer Scheidung oder Wiederheirat sogar der Jobverlust. Das stößt zunehmend auf Kritik

Gutes Image für klösterliche Produkte

Die Kirche erzieht Kinder, pflegt Senioren und betreibt Kliniken. In der Tradition der Klosterwirtschaft, sind die Kirchen aber auch wichtige Produzenten - von Kräuterlikör, Bier und Mineralwasser. Allein das Kloster Andechs braut 100.000 Hektoliter Gerstensaft pro Jahr. Der Erlös finanziert soziale Projekte.