Meditation und Achtsamkeit im Alltag - warum Buddhismus glücklich macht

Von Dörte Rösler
13. Januar 2014

Ein Teil Mitgefühl und zwei Teile Achtsamkeit, eine Prise Vergebung und zum Schluss eine ordentliche Portion Dankbarkeit - liefert der Buddhismus ein Patentrezept fürs Glück? Glaubt man den neusten Studien, so aktiviert die Meditation tatsächlich positive Emotionen. Die Tücke liegt jedoch wie üblich im Detail.

Wissenschaftlicher Beweis für Glück

Neurobiologen legen zum Beweis für Glückszustände gern Hirnbilder vor. Zeigt sich im Kernspintomografen eine starke Durchblutung in der linken präfrontalen Hirnrinde und einiger anderer Regionen, gilt dieser Menschen als glücklich. Und bei keinem zeigte der Hirnscan so wohlige Gefühle wie bei Matthieu Ricard: Der Franzose lebt und meditiert seit mehr als 30 Jahren als buddhistischer Mönch in Kathmandu.

Glücksforscher setzen aber nicht nur auf die innere Einkehr. Auch wenn sich die Emotionszentren im Gehirn durch Meditieren wie ein Muskel trainieren lassen, braucht es weitere Verstärker, um anhaltend zufrieden zu sein: Mitgefühl, Dankbarkeit und selbstloses Verhalten.

Drei Formen des Glücks

Wissenschaftler unterscheiden zwischen drei Formen des Glücks. Die erste Stufe ist das kurzfristige Wohlgefühl, das mit der Befriedigung von Wünschen und Bedürfnissen einhergeht. Auf der zweiten Stufe steht die Freude und Erleichterung, wenn eine unangenehme Situationen endet oder Schwierigkeiten bewältigt sind. Auf der obersten Stufe steht das Glücksgefühl im Fürsorge-System unseres Gehirns.

Im Sinne buddhistischer Praxis ist es vor allem diese dritte Form, die als erstrebenswert gilt. Wer die tiefe Verbundenheit spüren möchte, muss allerdings viele Dinge lernen, die in unserer heutigen Kultur keinen guten Stand haben: Das Loslassen von Wünschen und Vorwürfen, das Vergeben von Fehlern und unrechten Taten.