Rechtsschutzversicherungen im Test - auch gute Policen helfen nicht immer

Streitigkeiten um Kapitalablagen sowie erb- und familenrechtliche Angelegenheit sind selten abgedeckt

Von Dörte Rösler
28. November 2014

Anwälte und Gerichtsverfahren sind teuer. Wer ohne finanzielle Sorgen für sein Recht kämpfen möchte, braucht deshalb eine Rechtsschutzversicherung. Im aktuellen Test zeigt sich jedoch: auch gute Policen helfen nicht in allen Bereichen. Vor dem Vertragsabschluss sollten Verbraucher auf einige Details achten.

Deckung prüfen

Ob Autounfall, Mietärger oder arbeitsrechtliche Probleme - bei den meisten Auseinandersetzungen ist man mit einer Rechtsschutzpolice umfassend abgesichert. Die Kosten beginnen bei rund 220 Euro im Jahr. Andere Lebensbereiche werden jedoch von keiner der 55 getesteten Versicherungen abgedeckt. Dazu zählen etwa Streitigkeiten um Kapitalanlagen sowie erb- und familienrechtliche Angelegenheiten.

Vorsicht bei Extras

Für den Kunden klingen Extraleistungen wie telefonische Beratung und Mediation verlockend. Sie versprechen eine schnelle und unbürokratische Lösung von Rechtsproblemen. In der Praxis helfen diese Extras jedoch eher der Versicherung, da sie teure Anwaltsbesuche und Gerichtsprozesse reduzieren.

Die Experten von Finanztest raten deshalb, die Klauseln genau zu prüfen. Mediation und telefonische Rechtsberatung können für den Kunden aber auch Vorteile haben. Einfachere Rechtsfragen lassen sich etwa am Telefon rasch beantworten, eine professionelle Mediation kann außerdem dazu beitragen, dass beide Parteien schneller zu einer tragfähigen Lösung kommen.