Experten: Wechsel in die Private Krankenversicherung gut überlegen

Der Wechsel in die Private Krankenversicherung ist meist schwer wieder rückgängig zu machen

Von Frank Hertel
14. Februar 2011

Seit Anfang 2011 ist es etwas leichter geworden, in eine Private Krankenversicherung zu wechseln. Jetzt braucht man 49.500 Euro brutto pro Jahr und darf nach einem Jahr Wartezeit wechseln. Vorher war die Mindestgrenze bei 49.550 Euro und man musste drei Jahre warten.

Kai Vogel von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen warnt vor billigen Lockangeboten. Junge gesunde Menschen würden oft mit sehr günstigen Konditionen in die Privatkassen gelockt, aber wenn sie älter und kränker würden, stiegen die Tarife kräftig mit. Außerdem müssten Kinder und Ehepartner bei den Privaten auch Beiträge bezahlen und der Wechsel zurück in die Gesetzliche Versicherung sei bis zum 55. Lebensjahr nur möglich, wenn man wieder unter den Mindestverdienst sinke, danach jedoch gar nicht mehr.

Oliver Stenzel vom Verband der Privaten Krankenversicherungen kontert: Je früher man in eine Private wechsle, um so besser, denn dann könne man Rückstellungen für das Alter bilden. Dass in der Gesetzlichen Versicherung geringverdienende Ehepartner und Kinder bis zum 25. Lebensjahr kostenlos mitversichert seien, wäre eine sozialpolitische Leistung, die die Privatversicherung nicht bieten könne, weil hier jeder Mensch sein eigenes Risiko versicherte.

Man könne aber im Alter in günstigere Tarife wechseln und die angesammelten Rückstellungen mitnehmen. Aber auch Stenzel weist darauf hin, dass man sich den Wechsel von der Gesetzlichen in die Private Krankenversicherung gut überlegen solle, weil es in den meisten Fällen eine Entscheidung sei, die für das ganz Leben gültig bliebe.

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