Ukraine kritisiert Vorhaben von Angela Merkel - Sport wird zur Geisel der Politik

Von Max Staender
30. April 2012

In knapp sechs Wochen beginnt die Fußball-Europameisterschaft in Polen sowie der Ukraine und schon jetzt wird das sportliche Spektakel von einem möglichen politischen Boykott überschattet. Nachdem mehrere deutsche Politiker und auch Angela Merkel in Erwägung gezogen haben, dass sie der Europameisterschaft wegen der inhaftierten Oppositionspolitikerin Julija Timoschenko fernbleiben, reagierte Kiev prompt. Die ukrainische Regierung betonte, dass man Sport auf keinen Fall zu einer Geißel der Politik machen dürfe.

Zahlreiche andere europäische Politiker fordern ebenso eine angemessene Behandlung für die in der Haft erkrankte Politikerin. Dem Staatsoberhaupt Wiktor Janukowitsch werfen sie außerdem die Unterdrückung der Opposition vor und sehen den laufenden Prozess gegen Timoschenko als politisch motiviert. Sofern die Regierung nicht bald auf die Aufforderungen des Auslandes reagiert, dürfte es auf den Ehrentribünen in den Stadien einsam um Wiktor Janukowitsch werden.