Tabu-Bruch: Sexualassistentin bietet Dienste für Demente und Behinderte im Pflegeheim an

Von Laura Busch
9. März 2010

Die sexuellen Bedürfnisse von behinderten, dementen oder pflegebedürftigen Personen sind immer noch ein gesellschaftliches Tabu.

Selbst das ausgebildete Personal in Altenheimen oder anderen Einrichtungen ist oft überfordert, wenn Menschen signalisieren, dass ihnen Sexualität noch ein Bedürfnis ist.

Diese Erfahrung macht auch Nina de Vries immer wieder. Die Holländerin ist Sexualassistentin und eine Pionierin auf diesem Gebiet. Sie besucht Personen mit physischen und psychischen Beeinträchtigungen, unterhält sich mit ihnen und bietet Massagen bis zum Orgasmus an. Zu oralem oder vaginalem Verkehr kommt es dabei jedoch nie. Dafür gebe es Bordelle, sagt sie.

Die studierte Sozialarbeiterin sieht sich selbst dabei nicht als romantische Helferin: "Was ich tue, ist eine sexuelle Dienstleistung ebenso wie die Prostitution, auch wenn es natürlich Unterschiede gibt". De Vries bildet auch andere Sexualassistenten aus und hält Vorträge.