Zahnpflege in deutschen Pflegeheimen mangelhaft: Bedürftige sehen nur selten einen Zahnarzt

Heimbewohner haben erschwerten Zugang zu zahnärztlichen Leistungen

Von Nicole Freialdenhoven
28. November 2014

In den deutschen Pflegeheimen liegt einiges im Argen. Der neue Pflegereport 2014 der Barmer GEK kritisierte nun die mangelnde Zahnpflege, bzw. der schwere Zugang zur professionellen Zahnbehandlung für pflegedürftige Menschen.

Während rund ein Drittel der Nicht-Pflegebedürftigen im Quartal zahnärztliche Leistungen in Anspruch nimmt, sind es bei den Pflegebedürftigen fast 10 Prozent weniger. Vor allem in der Pflegestufe III werden kaum noch Zahnärzte in Anspruch genommen.

Verantwortung für die Facharztversorgung wird an Pflegeheime übertragen

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz bestätigt diese Zahlen. Obwohl die Krankenkassen seit April 2013 zusätzliche 20 Millionen Euro bereitgestellt hatten, um immobile Patienten in Pflegeheimen besser zahnärztlich zu versorgen, hätten etwa 468.000 Heimbewohner im vergangenen Jahr keinen Zugang zu zahnärztlichen Leistungen gehabt.

Die Stiftung fordert, dass die Facharztversorgung, zu der auch die Zahnärzte gehören, in Zukunft an das Pflegeheim übertragen wird. Bislang liegt die Verantwortung noch bei den Hausärzten.

Zahl der Pflegebedürftigen steigt weiter

Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt in Deutschland unaufhaltsam weiter: Nach Schätzungen der Barmer GEK sind derzeit rund 2,5 Millionen Menschen pflegebedürftig. Bis 2050 soll diese Zahl auf 4,5 Millionen steigen.