Pflegebedürftige Angehörige - Wann ist der Gang ins Heim angemessen?

Von Cornelia Scherpe
6. August 2014

Im Alter nimmt die Mobilität immer weiter ab. Durch einen Unfall oder Krankheiten kann dies auch deutlich früher der Fall sein und die Betroffenen sind auf Pflege angewiesen. Viele Handgriffe lassen sich durchaus noch in der eigenen Wohnung oder dem eigenen Haus durch Angehörige vollbringen. In vielen Fällen ist jedoch der Gang in ein Pflegeheim notwendig. Wann welcher Schritt angemessen ist, hängt wesentlich von zwei Faktoren ab.

Wann ist der Gang ins Pflegeheim notwendig?

An erster Stelle steht die akute Pflegebedürftigkeit des Patienten. Über das Ausmaß der nötigen Pflegeschritte gibt die vom Arzt offiziell vergebene Pflegestufe Auskunft. In Deutschland gibt es vier Pflegestufen, die unter anderem aussagen, wie viel Zeit der Pflegende für den Hilfsbedürftigen einplanen muss. Darunter fallen

  • Hilfe beim An- und Auskleiden
  • Zubereitung und Vergabe von Nahrung
  • Pflegeschritte wie Toilettengänge und Waschen

Je höher der Pflegegrad ist, desto weniger kann der Betroffene selbst verrichten.

Es ist nur natürlich, dass man trotz Einschränkung solange wie möglich im vertrauten Umfeld bleiben möchte. Oft sind Familienangehörige und Freunde auch bereit, grundlegende Pflegeschritte zu erledigen.

Übersteigt die benötigte Hilfe das Können, kann auch ein mobiler Pflegedienst dazu geholt werden. Die Fachkräfte helfen dann bei besonders schwierigen Tätigkeiten, oder decken Zeitfenster ab, in denen die Angehören aus beruflichen oder sonstigen Gründen nicht selbst vor Ort sein können.

Je nach Pflegestufe erhalten die Bedürftigen Sachleistungen oder Pflegegeld, um die angemessene Betreuung gewährleisten zu können. Reicht mobile Pflege nicht mehr, ist eine Dauerbetreuung im Heim notwendig.

Auch an die gesundheitliche und seelische Belastung des Pflegenden denken

Die Organisation und Koordination der Pflege ist aber oft eine enorme seelische Belastung für beide Seiten. Daher sollte man neben der Pflegebedürftigkeit des Patienten auch an die emotionale Situation denken. Eine Dauerbelastung kann zu Depressionen führen, das Familienverhältnis erschüttern und die Situation so verschlechtern. Ist die Pflegebedürftigkeit und/ oder die Belastung zu groß, ist der Gang ins Heim sinnvoll.