Fachkräftemangel in der Pflege: Deutschland sucht in Asien

Von Nicole Freialdenhoven
3. April 2013

Um den Fachkräftemangel in der Altenpflege zu beheben, geht die Bundesagentur für Arbeit jetzt in Fernost auf die Suche: Vor allem in China und auf den Philippinen sollen Pflegekräfte angeworben werden, die die immer zahlreicher werdenden Pflegebedürftigen in Deutschland betreuen sollen. Die zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) schätzt den akuten Bedarf auf rund 18.000 Pfleger in der Kranken- und Altenpflege, der Arbeitgeberverband Pflege sogar auf 30.000.

Bislang hatte sich die ZAV vor allem in Süd- und Osteuropa nach Personal umgesehen, doch die Ergebnisse waren enttäuschend: Ganze 56 Pflegekräfte fanden den Weg nach Deutschland. Zu niedrige Bezahlung bei zu hohen Lebenskosten, zu viel Bürokratie und fehlende Deutschkenntnisse schreckten die Bewerber aus Ländern wie Ungarn, Tschechien, Polen und der Slowakei ab. Sie zogen Skandinavien, Großbritannien, Österreich und die Schweiz vor.

Nun setzt Deutschland einerseits auf den Balkan und will Kräfte aus Kroatien, Bosnien und Serbien rekrutieren und andererseits auf den fernen Osten: In China wurde ein Pilotprojekt gestartet, das 150 Pflegerinnen auf einen Einsatz in Deutschland vorbereiten soll und für die Philippinen ist ein ähnliches Projekt in Vorbereitung. Die ZAV hofft, dass die Kräfte aus Asien die drohende Versorgungslücke zumindest teilweise schließen können.