Deutschland wird alt - Bis 2030 fehlen 500.000 Pflegekräfte

Von Nicole Freialdenhoven
21. November 2012

Die demografische Entwicklung in Deutschland sorgt in letzter Zeit immer wieder für Schlagzeilen. Nun ist es die Bertelsmann Stiftung, die mit einer neuen Studie von sich reden macht: Danach werden bis zum Jahr 2030 eine halbe Million Pflegekräfte fehlen, die sich in Vollzeit um pflegebedürftige Menschen kümmern. Deren Zahl wird bis dahin auf dreieinhalb Millionen steigen, so die Stiftung, die sich dabei auf die Angaben des Statistischen Bundesamtes stützt.

Besonders dramatisch wird die Lage in ländlichen Regionen sein, in denen die Bevölkerung heute schon überdurchschnittlich alt ist. In Brandenburg wird die Zahl der Pflegebedürftigen in den kommenden beiden Jahrzehnten um 60% ansteigen, gefolgt von Berlin und Mecklenburg-Vorpommern mit 56% und Bayern, Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein mit 54%. Schlusslicht der Tabelle ist der Stadtstaat Hamburg, in dem ein Anstieg um lediglich 32% erwartet wird.

Schon heute fehlen in Deutschland 10.000 professionelle Pflegekräfte - bis 2030 dürfte sich dieser Mangel noch verschärfen. Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, fordert die Bundesanstalt für Arbeit nun eine Verkürzung der Altenpflege-Ausbildung auf zwei statt bisher drei Jahre.