Pflegebedürftige beim Essen begleiten: Tipps für Angehörige

Feste Essenszeiten und heitere Geschichten helfen bei der Verpflegung pflegebedürftiger Angehöriger

Von Cornelia Scherpe
7. Oktober 2015

Im Alter fallen viele ehemals normalen Handlungsabläufe plötzlich schwer.

  • Arme und Beine fühlen sich schwer,
  • die Feinmotorik lässt nach und
  • oft kommt Frustration hinzu.

Noch schwerwiegender werden die Probleme nach einem Schlaganfall mit Lähmungserscheinungen oder bei einer Demenz.

Tischregeln helfen bei der Mahlzeitengabe

Viele Angehörige übernehmen nun Aufgaben des Alltags und helfen den Pflegebedürftigen beispielsweise beim Essen. Damit die Mahlzeiten reibungslos funktionieren, empfehlen Ärzte und Therapeuten einige Tischregeln.

Wichtig für beide Seiten: Die Atmosphäre beim Essen sollte so angenehm wie möglich sein.

  • Planen Sie als Angehöriger Zeit ein und erledigen Sie nicht parallel noch andere Dinge.
  • Sprechen Sie mit dem Pflegebedürftigen und fragen Sie ihn, wie es ihm geht, ob es schmeckt und ähnliches.
  • Behandeln Sie die Person dabei aber nie von oben herab, oder verfallen Sie in eine kindliche Sprache. Der Pflegebedürftige kommt sich sonst nicht ernstgenommen oder gar verspottet vor. Bedenken Sie immer, dass es sich um einen erwachsenen Menschen handelt, den Sie gern haben.

Seniorentassen, passendes Besteck oder Fingerfood

Ist die Mobilität des Betroffenen noch relativ gut, sollten Sie auf Schnabeltassen verzichten und das Besteck nicht selbst halten und damit Füttern. Erkundigen Sie sich am besten nach speziellen Seniorentassen mit großen und grifffesten Henkeln und kaufen Sie passendes Besteck dazu. Damit können auch Pflegebedürftige noch längere Zeit selbstständig beim Essen bleiben und bewahren Lebensqualität.

Geht das Besteckführen nicht mehr allein, führen Sie die Hand Ihres Angehörigen, damit er Messer, Gabel und Löffel dennoch weiterhin selbst in der Hand spürt.

Bei Demenzkranken und Schlaganfallpatienten, die mit Besteck gar nicht mehr arbeiten können, ist Fingerfood eine gute Alternative. Schnitzel in passende Streifen geschnitten schmeckt weiterhin gut und hilft den Betroffenen, Würde beim Essen zu bewahren.

Ein abschließender Allgemeintipp: Führen Sie nach Möglichkeit feste Essenszeiten ein, damit der Angehörige eine Tagesroutine spürt, die ihm Sicherheit und Vertrautheit gibt. Erzählen Sie dabei kleine und heitere Geschichten aus Ihrem Tag, damit das Gemeinschaftsgefühl gestärkt wird.