Töchter pflegen ihre Eltern - Söhne machen sich häufiger dünn

Von Nicole Freialdenhoven
20. März 2014

Bei der Pflege alter gebrechlicher Menschen sind die Lasten nach wie vor ungleich verteilt: Töchter übernehmen dabei weit mehr Arbeit als Söhne und in drei Viertel aller Fälle kümmert sich nur eines von mehreren Geschwistern um die Pflegebedürftigen.

Dies ergab eine Umfrage der Universitäten on Bamberg und Amsterdam, die dazu die Daten von 641 Familien mit 2.452 Eltern-Kind-Paaren in den USA auswerteten. Für Deutschland liegen derzeit noch keine vergleichbaren Daten vor.

Konsequenzen bei der Pflege der Eltern

Im Durchschnitt beginnt die Pflegebedürftigkeit im Alter von 77 Jahren. Das pflegende erwachsene Kind ist zu diesem Zeitpunkt 49 Jahre alt. Viele der Pflegenden müssen ihre Erwerbstätigkeit reduzieren oder ganz aufgeben, um die Pflege zu übernehmen. Dabei sind vor allem die erwachsenen Kinder betroffen, die in räumlicher Nähe zu den Eltern leben oder diese sogar schon in ihrem Haus aufgenommen haben.

Testtament spielt auch eine Rolle bei der Übernahme der Pflege

Besonders Erstgeborene und erwachsene Kinder ohne eigenen Nachwuchs kümmern sich überdurchschnittlich oft um die Eltern. Berufstätige und Frauen, die selbst Kinder haben, kümmern sich im Schnitt weniger oft um die Eltern.

Eine große Rolle spielt jedoch auch das liebe Geld: Kinder, die nicht im Testament der Eltern berücksichtigt werden, sind fünfmal weniger bereit die Eltern zu pflegen als Kinder, die ein Erbe erwarten können.