Häusliche Pflege - Hinweise für Angehörige pflegebedürftiger Menschen

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
10. März 2014

Wird ein Mensch pflegebedürftig, so möchten seine Angehörigen ihm wenn es möglich ist, die Chance geben, weiterhin zu Hause wohnen zu bleiben, anstatt in ein Pflegeheim ziehen zu müssen. Auf diese Weise kann ein großes Stück an Lebensqualität bewahrt werden. So entscheiden sich viele, die Pflege für den Verwandten zu übernehmen; man spricht von der häuslichen Pflege.

Da die Situation für alle Beteiligten neu ist, gilt es zunächst einmal, sich über die anstehenden Schritte zu informieren; auch wird in den meisten Fällen zunächst fachlicher Rat bezüglich diverser Hilfsmittel und spezieller Anschaffungen gesucht. Erste Anlaufstelle hierfür können beispielsweise Apotheker oder Sanitätshäuser sein; die hier arbeitenden Fachkräfte stehen ihren Kunden mit Rat und Tat zur Seite.

Beantragung einer Pflegestufe

Als wichtigster Schritt ist jedoch zunächst die Beantragung einer Pflegestufe zu sehen; dafür muss die Pflegekasse der Krankenversicherung kontaktiert werden. Die Höhe der Pflegestufe richtet sich nach zeitlichem Aufwand der Pflege.

Anschließend wird der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) mit der Feststellung des Pflegebedarfs beauftragt. Hierfür erfolgt eine Begutachtung seitens des MDK. Bei Zustimmung der Kasse wird dem Versicherten schließlich eine Pflegestufe erteilt und somit kann dieser bzw. die pflegende Person die Höhe der Zuwendungen festlegen: im Falle der Pflege durch die Familie Pflegegeld, bei der Pflege durch einen Pflegedienst Sachleistungen oder auch eine Kombination aus beiden Möglichkeiten.

Unterstützung und Entlastung der Pflegenden

Um die Pfleger zu entlasten und zu unterstützen, bieten Pflegekassen in Zusammenarbeit mit Wohlfahrtsverbänden kostenlose Kurse an. In diesen erlernen die Angehörigen wichtige Handgriffe und erhalten Informationen sowie Antworten auf ihre Fragen rund um Pflege, Ernährung und Co. Auch stehen zahlreiche Pflegestützpunkte zur Verfügung, bei denen man sich kostenlos und fachmännisch beraten lassen kann.

Nicht immer ist es den Angehörigen möglich, sich rund um die Uhr um den Pflegebedürftigen zu kümmern. Bei wichtigen Terminen oder bei Reisen ist es möglich, eine Tages- oder Kurzzeitpflege zu beantragen. Doch auch kann es vorkommen, dass man mit der Pflege generell überfordert ist, dann sollte man sich an die Pflegekasse wenden und einen ambulanten Pflegedienst beantragen.