Nach anhaltender Kritik schwindet das Interesse an der Riester-Rente

Von Frank Sprengel
29. Juli 2013

Laut eines Zeitungsberichts, der auf Angaben des Bundesarbeitsministeriums beruhen soll, sei die Zahl der Riester-Verträge im ersten Quartal dieses Jahres erstmals seit Einführung der staatlich geförderten Zusatzrente rückläufig. Zwar seien im Vergleich zum Vorjahr mehr Wohn-Riester-Verträge und Banksparpläne abgeschlossen worden.

Dafür habe sich bei den Versicherungspolicen sowie bei den Fondssparplänen ein weitaus deutlicheres Minus abgezeichnet. Zudem lasse mittlerweile so gut wie jeder fünfte Versicherungsnehmer seinen bereits bestehenden Riester-Vertrag ruhen.

Einem im Bericht zitierten Ministeriumssprecher zufolge sei das nachlassende Interesse auf eine allmählich eingetretene Marktsättigung zurückzuführen. Die Versicherungswirtschaft sehe die Ursache eher in der noch nicht überwundenen Finanzkrise. Der wahre Grund könnte aber die anhaltende Kritik an der Riester-Rente, der zufolge sich die Verträge nur für die wenigsten der rund 30 Millionen Arbeitnehmer und Beamten wirklich lohne, sein.

Einigkeit herrsche hingegen in der Annahme, dass das Interesse in der Gesamtbevölkerung bei entsprechenden Reformen, wie etwa einer Dynamisierung der Zulagen und eine Anhebung der Grundzulage, wieder zunehmen könne.