Geringverdiener mit 40 Beitragsjahren sollen "Lebensleistungsrente" erhalten

Von Ingo Krüger
6. November 2012

Die von CDU, CSU und FDP beschlossene sogenannte Lebensleistungsrente soll Altersarmut bekämpfen. Wer trotz eines geringen Verdienstes wenigstens 40 Jahre in die Rentenkasse eingezahlt und privat für sein Alter vorgesorgt hat, soll nach Plänen der Bundesregierung eine Mindestrente erhalten, die über der Grundsicherung liegt. Die Finanzierung der Zuschüsse soll aus Steuermitteln erfolgen.

Kritiker monieren, dass die Aufstockung lediglich 10 bis 15 Euro über der Grundsicherung von durchschnittlich 688 Euro liege. Zudem, so der Sozialverband Deutschland (SoVD), komme die geplante Erhöhung der Niedrigrenten nur bei zwei Prozent der Geringverdiener an.

Darüber hinaus gibt es bei der Bundesregierung Pläne, Mütter, deren Kinder vor 1992 geboren wurden, finanziell besser zu stellen. Eine höhere Anrechnung der Kindererziehungszeiten erfordert zwar höhere Ausgaben, findet aber gerade bei den Unionsparteien zahlreiche Befürworter. Derzeit erhalten alle Frauen, deren Kinder vor dem Jahr 1992 auf die Welt kamen, einen Rentenpunkt. Dies entspricht einem monatlichen Betrag von 28 Euro. Mütter, die ihren Nachwuchs nach 1992 gebaren, bekommen dagegen drei Rentenpunkte. Bei einer Angleichung könnten jedoch Kosten von mehr als sechs Milliarden Euro entstehen.