Innenminister Friedrich verteidigt "stumme" Nationalspieler

Von Ingo Krüger
4. Juli 2012

Hilft Singen beim Siegen? Diese Ansicht vertreten einige Medien, Unionspolitiker und Ex-Teamchef Franz Beckenbauer. Nach dem Ausscheiden der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft in Polen und der Ukraine gab es heftige Kritik, weil einige Spieler, wie etwa Mesut Özil oder Lukas Podolski, die Nationalhymne nicht mitgesungen haben. Es sollte zum guten Ton gehören, dass die Spieler die Hymne mitsingen, erklärte Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU). Andere Politiker schlossen sich seiner Meinung an.

Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU), der auch für den Sport zuständig ist, relativierte jedoch die Vorwürfe. Man müsse nach einem verlorenen Halbfinale nicht alle möglichen Gründe anführen, weshalb es nicht geklappt habe, sagte Friedrich in einem Interview.

Die italienischen Spieler hatten vor jeder Begegnung bei der EM ihre Hymne voller Inbrunst mitgeschmettert. Bei der deutschen Auswahl waren einige Akteure dagegen stumm geblieben. Nach der 1:2-Niederlage waren deshalb Vorwürfe laut geworden, ihnen hätte die Leidenschaft gefehlt.

Übrigens hat Welt- und Europameister Spanien seine Titel ohne Gesang gewonnen. Die spanische Nationalhymne ist ein Marsch, zu dem es keinen Text gibt.