Der Deutsche Ärztetag erörtert medizinische Versorgung von Obdachlosen

Von Dörte Rösler
4. Juli 2013

Obdachlose gehen kaum zum Arzt. Dabei sind sie durch das Leben auf der Straße häufiger krank. Seit längerem bieten Mediziner deshalb eine Vor-Ort-Betreuung für Wohnungslose an. Das Thema "Armut und Gesundheit" beschäftigte auch den diesjährigen Ärztetag.

In vielen Städten haben sich inzwischen in den Einrichtungen für Wohnungslose feste Sprechstunden etabliert. Um weitere Betroffene zu erreichen, gehen Ärzte wie Gerhard Trabert, Gründer eines Versorgungsmodells in Mainz, auch direkt auf die Straße. Sie behandeln ihre Patienten dort, wo sie leben - meist ehrenamtlich.

In den letzten Jahren vergrößert sich der Patientenkreis jedoch durch andere Menschen, die die Sprechstunden aufsuchen, weil sie keine Krankenversicherung haben. Neben Migranten verzeichnen die Ärzte eine zunehmende Zahl an Selbstständigen ohne Versicherungsschutz.

Um gesundheitlichen Schäden vorzubeugen, hat das Mainzer Modell zusätzlich benachteiligte Kinder und Jugendliche in das Projekt aufgenommen.