Durch die anhaltende Krise lebt nun sogar schon Griechenlands Bildungsschicht auf den Straßen

Von Melanie Ruch
24. Mai 2013

Seit fünf Jahren steckt Griechenland nun schon in einer finanziellen Notlage. Mittlerweile ist nicht einmal mehr die Bildungsschicht vor dem totalen Bankrott sicher, wie aktuelle Studien zeigen. Immer häufiger sind nun auch Akademiker und Freiberufler in Griechenland von der Armut betroffen und fristen ihr Dasein auf den Straßen. Die meisten der schätzungsweise derzeit 20.000 Obdachlosen dort sind zwischen 30 und 45 Jahre alt und völlig verzweifelt.

Ein Fünftel soll bereits versucht haben sich das Leben zu nehmen, weil sie keinen Ausweg aus der Krise mehr sehen, so das Ergebnis einer Studie. Viel schlimmer als die eigentliche Armut ist aber die mangelnde Hilfsbereitschaft in Griechenland. In vielen Fällen greifen nicht einmal nahe Verwandte oder die Familie den Betroffenen unter die Arme und auch vom Staat fühlen sich die Obdachlosen im Stich gelassen.

Ein paar Organisationen haben sich dem Problem jedoch angenommen und bieten den Betroffenen in Notunterkünften Nahrung und ein Dach über dem Kopf. Auch die Obdachlosen selbst werden aktiv. In Athen hat sich bereits eine Gruppe Obdachloser zusammengefunden, die unter dem Motto "Keine Parolen, sondern Forderungen" die Hilfe von Staat und Mitmenschen einfordern will.