Klein, mobil und aus Müll - Künstler baut Minihäuser für Obdachlose

Von Dörte Rösler
4. Juli 2014

Sperrholzplatten, Lattenroste, kaputte Waschmaschinen - für die einen ist es Müll, Gregory Kloehn baut daraus mobile Mini-Häuser für Obdachlose. Als der 43-jährige Amerikaner das erste "Homeless Home" zusammenschraubte, plante er nur ein Kunstprojekt. Mittlerweile ist daraus ein soziales Engagement geworden.

Kunst zum Wohnen

Obdachlose und ihr Einfallsreichtum beim Bau von Unterkünften faszinierten Kloehn schon lange. Vor einigen Jahren arbeitete er an einem Buch über die Architektur der Heimatlosen. Um es ihnen nachzutun, begab auch er sich auf die Straßen seiner Heimatstadt Oklahoma und sammelte Sperrmüll.

Im Atelier entstand daraus ein urbanes Kunstobjekt, das nach der Fertigstellung zunächst verstaubte. Bis eines nachts eine Obdachlose vor der Tür stand und nach einer Plane fragte, um ihre Habseligkeiten vor dem Regen zu schützen. Kurzerhand überließ Kloehn ihr sein Minihaus auf Rädern - und machte sich an die Arbeit für weitere Häuschen.

Heimat zum Mitnehmen

Obdachlose sind in amerikanischen Städten allgegenwärtig. Fast jeder vierte lebt im Sonnenstaat Kalifornien, der mit rund 90.000 Wohnungslosen die US-Statistik anführt. Zehn von ihnen haben nun einen kleinen Ort, an dem sie sich Zuhause fühlen können. Fenster (aus alten Waschmaschinentüren) bringen Licht ins Innere, dank untergeschraubter Räder (von alten Einkaufswagen) bleiben die Bewohner mobil.