Alle Jahre wieder: Die Niederlande streiten weiter um Zwarte Piet

Die Frage ist: Was wiegt schwerer - der Rassismusvorwurf oder die uralte Tradition?

Von Nicole Freialdenhoven
24. Oktober 2014

Über Jahrzehnte war der Zwarte Piet eine Institution der niederländischen Vorweihnachtszeit: Mit bunten Gewändern, schwarz bemaltem Gesicht mit roten Lippen und schwarzer Lockenperücke trat der "schwarze Peter" als Begleiter des Nikolaus auf und verteilte Geschenke an die Kinder. Doch dann kam die Political Correctness und mit ihr die Feststellung, dass der Zwarte Piet doch eine rassistische Karikatur schwarzer Mitbürger aus der Zeit des Kolonialismus sei, die dringend abgeschafft gehörte.

Schwarz durch Rußflecken

Seitdem wird in den Niederlanden heftig darüber gestritten was schwerer wiegt: Der Rassismusvorwurf oder die uralte Tradition, die lange Zeit niemanden störte. Die ersten Städte haben jedoch schon reagiert: In der Metropole Amsterdam soll der Zwarte Piet nicht mehr vollständig schwarz angemalt sein, sondern Rußflecken im Gesicht tragen. Die Stadt Gouda schickt dagegen einen gelben Käsepeter ins Rennen und einen Stroopwafel-Peter mit dem gleichen hellbraunen Muster wie die in Holland geliebten mit Sirup gefüllten Waffeln.

Traditionsliebhaber kämpfen um Zwarten Piet

Auf der anderen Seiten steht eine große Zahl Niederländer, die für den Erhalt ihrer Traditionen kämpft. Alleine auf Facebook haben schon zwei Millionen Menschen zusammengefunden, die für ihren aus Kindheitstagen vertrauten Zwarten Piet kämpfen.