Neidisch sein - hat dieses Gefühl wirklich nur negative Seiten?

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
28. Oktober 2013

Der amerikanische Schriftsteller Joseph Epstein schrieb in einem seiner Bücher: "Neid ist die einzige Todsünde, die keinen Spaß macht." Das Gefühl, neidisch zu sein, wird seit sehr langer Zeit diskutiert und man ist sich mittlerweile einig, dass es unter den sieben Todsünden als einziges Gefühl nicht zu den menschlichen Bedürfnissen gehört und somit auch negativ zu bewerten sei.

Als Ausnahme wird dabei der Futterneid genannt, denn dieser diente den Menschen zu früheren Zeiten, wenn es ums Überleben ging. Auch der konstruktive Neid hat seine positiven Seiten - wer neidisch auf einen Arbeitskollegen ist, erlangt in vielen Fällen eine großen Motivationsschub, der dabei hilft, selbst Großes zu erreichen.

Neid lässt sich nicht vermeiden

Neid kann krank machen; vor allen Dingen, wenn man in früheren Zeiten emotional vernachlässigt worden ist, so die Ansicht der Psychoanalytiker, kann er auf die Psyche schlagen. Betroffene sollten an ihrem Selbstwertgefühl arbeiten, denn gänzlich vermeiden kann man den Neid nicht, jedoch ist es möglich, gesunden Ehrgeiz daraus zu machen. Das Gefühl, neidisch zu sein, beginnt damit, dass man sich mit anderen vergleicht. Dieser Vergleich ist der Grundstein für den Neid; er macht uns anfällig dafür. Es gilt also, es erst gar nicht so weit kommen zu lassen.

Ein gesundes Maß an Neid ist unverzichtbar für eine funktionierende Gesellschaft. Es ist nur wichtig, dass man diesen Rahmen nicht überschreitet und lernt, ein positives Gefühl daraus entstehen zu lassen. Ehrgeiz spornt einen an, sich zu verbessern oder etwas in seinem Leben zu verändern - diese Fähigkeit sollte man nutzen, dann wird einem der Neid auch nichts anhaben.