Reichtum ist nach wie vor Neid-Faktor Nr. 1 der Deutschen

Deutsche sind in jungen Jahren neidischer als ältere Menschen

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
9. November 2006

"Neid und Mißgunst für 99 Mark" - mit diesem Spruch brachte einst eine Münchner Autovermietung Porsche-Fans zum Schmunzeln. Ob der Neid der Deutschen wirklich so leicht zu entfesseln ist, hat nun eine Umfrage der GfK Marktforschung Nürnberg im Auftrag des Apothekenmagazins Senioren Ratgeber erfragt. Und tatsächlich führen materielle Güter und die damit verbundenen Möglichkeiten nach wie vor die Liga der Neidobjekte an:

Besitztümer und Statussymbole

Reichtum wird von den Deutschen am häufigsten beneidet (31,1%), dicht gefolgt von einem Lebensstil, der Reisen und viel Freizeit erlaubt (24,8%). Erfolg im Beruf (20,3%) und Besitztümer wie Haus oder besagtes Auto (18,8%) belegen Rang drei und vier.

Neid auf Gefühlswelt und Gesundheit

Neidisch auf besondere Begabungen ist fast jeder siebte Deutsche (15,2%), auf Schönheit und Beliebtheit jeder Achte (11,7% bzw. 11,6%). Eine glückliche Familie und Erfolg in der Liebe verleiten immerhin auch fast jeweils 5 Millionen Deutsche (7,5% bzw. 7,2%) zu neidvollen Gefühlen. Und die häufig als höchstes Gut gepriesene Gesundheit wird erst von den über 70-Jährigen so richtig geschätzt - und dementsprechend beneidet.

Vergleiche lassen in älteren Jahren nach

Ein Trost für alle Neidgeplagten: Im Alter nimmt diese bohrende Gefühlsregung ab, wie das Apothkenmagazin schreibt. "Ältere Menschen vergleichen sich weniger mit anderen als vielmehr die eigene aktuelle Lebenssituation mit der von vor Jahrzehnten. Die Bilanz fällt in der Regel positiv aus - kein Grund also zum Neid," so der Alternsforscher und Psychologen Dr. Uwe Kleinemas von der Universität Bonn.