Lebensversicherer wollen Garantiezins abschaffen

Von Dörte Rösler
1. Juli 2013

Laut Statistik hat jeder Bundesbürger 1,1 Lebensversicherungen. Damit ist diese Versicherungsform eine der besten Einnahmequellen für die Versicherer. Das niedrige Zinsniveau bringt die Gesellschaften jedoch in Bedrängnis.

Viele alte Policen garantieren den Kunden gleichbleibend vier Prozent Zinsen - eine Zinshöhe, die am Geldmarkt aktuell kaum erwirtschaftet werden kann. Neue Verträge sehen deshalb nur 1,75 Prozent vor. Um das finanzielle Risiko zu reduzieren, wollen die Gesellschaften aber künftig noch weiter gehen und Verträge ohne Garantiezinsen anbieten. Anfang Juni bringt die Ergo ihre erste abgespeckte Police auf den Markt. Andere Versicherer wollen sich schrittweise anschließen. Vertreter der Allianz ließen etwa durchblicken, dass es eine Zinsgarantie eventuell nur noch für die ersten Vertragsjahre geben wird. Die genauen Pläne sollen im Juli bekanntgegeben werden.

Für den Kunden entwickelt sich die Lebensversicherung dadurch zu einen unsicheren Produkt. Da die Verträge aufgrund der Überschussbeteiligung im Vergleich mit anderen Geldanlagen immer noch gut dastehen, ist die Branche optimistisch, ihre Policen auch weiterhin zahlreich verkaufen zu können.