Pfarrer kritisiert den Kompromiss zur Pflegereform von der Bundesregierung

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
6. September 2007

"Großen Mist" nennt der Geschäftsführer der Inneren Mission München, Pfarrer Dr. Günther Bauer, den Kompromiss zur Pflegereform durch die Berliner Große Koalition.

Im Interview mit der Apotheken Umschau lässt er seinem heiligen Zorn freien Lauf: "Der Koalitionskompromiss ist keine `Reform`, geschweige denn `nachhaltig`. Dieser Etikettenschwindel wirkt sich verheerend auf die Glaubwürdigkeit der Politik und die Motivation der Pflegenden aus."

Es gebe keine Leistungssteigerungen, statt dessen gehe die finanzielle Aushöhlung durch Kaufkraftverluste - "seit 1995 bereits 18 Prozent", so Bauer - weiter. Eine zusätzlich genehmigte Pflegestunde pro Monat in Pflegestufe eins nennt er "armselig". Grundlage der Pflege dürften nicht nur körperliche Defizite sein.

Eine Reform hätte soziale und emotionale Bedürfnisse einschließen müssen. "Pflege sollte als gesellschaftliche Aufgabe anerkannt, das heißt solidarisch abgesichert und durch Steuern finanziert werden", so der Pfarrer.