Hannover laut Fraunhofer-Institut die lauteste Stadt der Republik

Kritiker finden Studie zu lautester Stadt Deutschlands nicht überzeugend

Von Ralph Bauer
21. September 2011

Das Fraunhofer-Institut für Bauphysik hat Hannover zur lautesten Großstadt der Republik gekürt. Laut einer entsprechenden Studie gibt es dort auf einer Fläche von 69 Prozent des Stadtgebietes einen Lärmpegel von 55 dB (A). Dahinter rangieren nach Erkenntnissen der Forscher Frankfurt mit 65 Prozent vor Nürnberg. Besonders ruhig lebt es sich dagegen in:

  • Münster
  • Augsburg und
  • Leipzig.

Für die Untersuchung wurden 27 Städte über 250.000 Einwohner analysiert. Dabei legten die Wissenschaftler mehrere sogenannte Lärmkarten für Geräusche aus dem Straßen-, Flug- und Eisenbahnverkehr übereinander und werteten jene Bereiche aus, in denen die Pegel 55 dB (A) überschritten. Diesen Wert halten Wissenschaftler auf Dauer für gesundheitlich belastend.

Konfrontation der Bürger mit dem Lärm nicht einbezogen

Kritiker der Studie merken an, dass nicht beachtet wurde, wie stark die Bewohner der einzelnen Städten dem Lärm ausgesetzt sind. In Hannover etwa sind große Bereiche an der Autobahn ohne Lärmschutzwände. Entsprechend breitet sich von dort ein Streifen aus, in dem der Pegel über dem oben genannten Pegel liegt. Dort wohnen allerdings kaum Menschen.

Der gegenteilige Effekt zeigt sich etwa bei Essen. Obwohl in der Ruhrstadt unzählige Autobahnen durch dicht besiedelte Gebiete gehen, kommt sie auf Rang 19 und wäre somit "leiser" als etwa Bielefeld oder Wuppertal.