Vor der Midlife Crisis: Immer mehr Menschen leiden an der Quarterlife Crisis

Die Sinnkrise zwischen 20 und 30 betrifft besonders junge Akademikerinnen und Akademiker

Von Cornelia Scherpe
14. April 2015

Zwischen 40 Jahren und 50 Jahren, zur Mitte des Lebens, bekommen viele Menschen eine Midlife Crisis. Psychologen beobachten jedoch einen Trend, der zu einem ganz neuen Begriff der persönlichen Lebenskrise geführt hat: der Quarterlife Crisis. Betroffene haben entsprechend gerade Mal ein Viertel ihres Lebens hinter sich und zeigen zwischen 20 Jahren und 30 Jahren die Probleme, die man sonst aus der Midlife Crisis kennt.

Sich neu definieren?

Die jungen Männer und Frauen fragen nach dem Sinn in ihrer aktuellen Tätigkeit, denken ans Umschulen, grübeln über die eventuell festgefahrene Partnerschaft nach und wollen sich am liebsten von Grunde auf neu definieren.

Interessant ist für Psychologen die Beobachtung, dass die Quarterlife Crisis vor allen Dingen Akademiker zu betreffen scheint. Junge Erwachsene, die frisch mit dem Studium fertig sind und nun ins höhere Berufsleben durchstarten können, werden von der Sinnkrise erfasst.

werden hinterfragt, es stellt sich eine Orientierungslosigkeit und übergreifende Hilflosigkeit ein.

Die biologische Uhr und Zukunftsängste

Bei Akademikerinnen wird die Quarterlife Crisis nicht selten durch das Ticken der biologischen Uhr ausgelöst. Sie sind Mitte 20 bis Anfang 30, wenn ihre Karriere beginnt an Fahrt aufzunehmen. In diesem Alter jedoch beginnt auch die Fruchtbarkeit zu sinken und der Lebensweg muss entschieden werden: Kind, oder kein Kind?

Sowohl Frauen als auch Männer zweifeln zudem daran, welche Jobangebote sie wirklich annehmen sollen. Die Angst, durch ein verbindliches Ja eine womöglich bessere Chance zu verpassen, führt zu Selbstzweifeln und einer Entscheidungsstarre.

Hilfe annehmen

Wer sich selbst in einer Krise fühlt, sollte nicht zögern und Hilfe in Anspruch nehmen. Therapeuten können bei der Orientierung helfen und als Spiegel dienen. So sieht man Dinge, denen man sich noch nicht bewusst war und kann danach selbstbewusst den Weg gehen, auf dem man sich am wohlsten fühlt.