Tipps für mehr Ausgeglichenheit im Leben

Es gibt viele Tücken im Alltag, die dazu führen können, dass man sich leichter als man denkt von seinem eigenen Mittelpunkt entfernt. Umso wichtiger ist es, erste Anzeichen zu bemerken und zu beginnen, entsprechend weniger Belastung anzunehmen und sich Zeitinseln zu bauen, sodass ein Bei-sich-Ankommen in absehbarer Zeit wieder möglich ist. Ziel ist es, für mehr Ausgeglichenheit im Leben zu sorgen. Zu diesem Zweck gibt es viele Möglichkeit. Holen Sie sich Tipps für mehr Ausgeglichenheit.

Von Marco Stephan

Ausgeglichenheit - Mögliche Ziele

Wer ausgeglichen ist, kann für ein entspannteres und glücklicheres Leben sorgen. Doch was bedeutet es, ausgeglichen zu sein? Im Prinzip ist damit gemeint, dass man gelassen bleiben kann, wenn es einmal turbulenter zugeht. Gleichzeitig wird es einem beispielsweise nicht passieren, zu euphorisch zu werden und dadurch leichtsinnig zu handeln.

Im Leben eines Menschen kommt es zu Höhen und Tiefen, zu besonders heiteren sowie traurigen Momenten. Zwischen solchen Gegensätzen Ruhe bewahren zu können, lässt sich als Fähigkeit, ausgeglichen zu sein, beschreiben. Nicht jedem fällt dies in der schnelllebigen Zeit, in der häufig viel von einem abverlangt wird, leicht.

Wer ein ausgeglichenes Wesen hat, wird sich auch über einen schlechten Arbeitstag nicht groß ärgern, besonders nicht mehr nach Feierabend. Es gibt jedoch auch diejenigen, die nahezu ständig gereizt und unruhig sind, und bei denen schon Kleinigkeiten zu einem großen Gefühlsausbruch führen können.

Etwas für seine Ausgeglichenheit zu tun, kann bereits bedeuten, etwas an den Rahmenbedingungen zu ändern, statt sich gezielt darauf zu konzentrieren, in gewissen Situationen ruhiger zu bleiben. Zu mehr innerer Ruhe können daher schon

  • eine gesunde Ernährung
  • ausreichend Sport
  • ein wohltuender Freundeskreis

beitragen. Doch auch gezielt lässt sich etwas tun. Hilfreich kann es beispielweise sein,

  • fünf Minuten des Tages damit zu verbringe, anderen Menschen durch Kleinigkeiten zu helfen
  • anderen Menschen die Möglichkeit zu geben, deren Argumente loszuwerden und diese abzuwägen
  • Biographien zu lesen, um zu sehen, wie andere Menschen mit Krisen umgehen
  • für neue Perspektiven zu sorgen, beispielsweise, indem man nur das Hostel statt dem 4-Sterne-Hotel wählt, und sich für andere Dinge öffnen kann
  • sich fürs Essen Zeit zu nehmen und dies in Ruhe zu tun
  • Ordnung zu schaffen, sei es auf dem Schreibtisch oder im Kleiderschrank
Junger Mann im Hemd zurückgelehnt, entspannt, Kopf in Handflächen gelegt
Junger Mann im Hemd zurückgelehnt, entspannt, Kopf in Handflächen gelegt

Lesen Sie im Folgenden, was Sie außerdem tun können, um zu mehr Ausgeglichenheit in Ihrem Leben zu finden...

So bringen Sie Balance in Ihr Leben

Ein Sprichwort lautet: Arbeite hart und lebe hart! Herausgelöst aus dem Kontext, kann Sie dieses Sprichwort in unabsehbare Schwierigkeiten bringen. Betrachtet man das Sprichwort genauer, so rät es dazu, zwar hart zu arbeiten, aber sich im Gegenzug auch Zeit für den Genuss des Lebens zu nehmen. Grundlegend geht es in fast allem immer um das Gleichgewicht.

Als ein vielbeschäftigter Mensch, der zwischen mehreren Anstellungen wechselt und dann auch noch einen Haushalt bewirtschaftet, sollte dies die bisherige To-Do-Liste bei weitem übertreffen. Ohne Balance entmachten wir uns selbst und halten uns das Vermögen vor, uns zu freuen und uns erfüllt zu fühlen.

Wenn man seine ganze Zeit nur für die Arbeit aufbringt und keine Zeit für Freunde, Spielereien und Leichtigkeit zulässt, ist es eine Frage der Zeit, wann man zu einem langweiligen Menschen wird. Und dieser Zustand ist nicht das, was Leben bedeutet.

Balance ist das Stichwort

Webster's Wörterbuch definiert Balance als eine mentale Stetigkeit oder emotionale Stabilität, dem Zuhause des ruhigen Verhaltens, der fairen Beurteilung für sich und gegenüber anderen. Um die richtigen Entscheidungen im Leben zu treffen, ist es grundlegend wichtig, sich in der Situation der Entscheidungsfällung nicht überfordert zu fühlen und nicht den Zustand eines emotionalen Wracks berücksichtigen zu müssen.

Wir alle brauchen eine stabile Balance. Ein so kleines Wort kann unser Leben drastisch in ein besseres Leben wandeln. Die nachfolgenden erlernbaren und zu pflegenden Gewohnheiten können dazu beitragen, mehr Balance in Ihr Leben zu bekommen.

Vergessen Sie nie die Zeit für sich

Wir alle brauchen Zeit für uns selbst. Jene Zeit, in der wir einfach nur wir selbst sein können, allein mit uns selbst. Ob Sie sich für einen Videoabend entscheiden, den nur Sie wahrnehmen oder etwas anderes für sich allein machen: Wir alle benötigen die Auszeit und die Konfrontation mit dem eigenen und alleinigen nackten Ich.

Wählen Sie sich einen Tag der Woche, an dem Sie sich eine Stunde für sich nehmen oder machen Sie etwas, wo Sie sich von Grund auf nur Gutes tun: gehen Sie shoppen, nehmen Sie ein Bad, und so weiter. Oder legen Sie sich einfach auf die Couch oder Ihr Bett und machen Sie schlicht und ergreifend nichts.

Die Idee ist, die Zeit mit sich selbst einfach zu genießen und sich an sich selbst zu erfreuen. Jeder Mensch braucht diese regelmäßige Auszeit.

Junge Frau auf weißer Liege in Handtuch entspannt und hält Becher fest
Junge Frau auf weißer Liege in Handtuch entspannt und hält Becher fest

Meditieren Sie, um Ihr Gleichgewicht zu erreichen

Ob Sie bereits die Fertigkeiten der Meditation können und mehrmals am Tag anwenden oder ab und an tiefe Atemzüge nehmen: Meditieren ist wichtig, um die innere und äußere Balance herzustellen. Nachweislich ist Meditieren ein Werkzeug, um die zwei Hemisphären unseres Gehirns wieder in das Gleichgewicht zu bringen.

Es ist gleichgültig, welcher Konfession oder spirituellen Gesinnung Sie angehören, Meditieren oder das Sitzen in der Stille, um mit den eigenen Gedanken und Gefühlen in Verbindung zu treten, ist ein unumstößliches Muss. Angefangen von Yoga über Beten bis hin zur Hingabe, finden Sie heraus, welche Art der Meditation bei Ihnen am besten hilft.

Integrieren Sie diese in Ihr tägliches Leben. Beginnen und beenden Sie jeden Tag mit Meditieren, um eine stabile Balance zu schaffen und beizubehalten.

Mann legt Fingerspitzen der Hände aneinander und meditiert mit geschlossenen Augen, mit blauem Hintergrund
Mann legt Fingerspitzen der Hände aneinander und meditiert mit geschlossenen Augen, mit blauem Hintergrund

Wieder zu sich selbst finden

Lassen Sie es im besten Fall nicht erst so weit kommen, dass Ihnen ein Familienmitglied oder ein Freund sagen muss, dass Sie schlecht aussehen oder nicht mehr so wirken, als hätten Sie Spaß an dem, was Sie machen. Menschen um Sie herum spüren oft schneller als man selbst, wenn man sich von sich wegbewegt und nur noch am Funktionieren ist.

Nehmen Sie sich Zeit für sich

Für einen kurzen Zeitraum ist an dieser Art der Alltagsbewältigung auch nichts zu kritisieren. Es ist nur wichtig, dass Sie sich, je länger dieser Zeitraum anhält, nicht immer mehr mit Ihren Bedürfnissen in den Hintergrund stellen oder drücken lassen. Sobald Sie aufmerksam gemacht wurden oder von selbst aufmerksam geworden sind, planen Sie in absehbarer Zeit ein, sich wieder mehr um sich zu kümmern.

Menschen, die nur noch funktionieren, können schnell in die Rückgratlosigkeit fallen und in stressigen Situationen überzogen oder gefühllos reagieren. Weit entfernt vom Agieren sind diese Menschen dann ohnehin.

Verantwortlichkeiten sortieren

Fragen Sie sich in erster Linie, was der Grund dafür ist, dass Sie sich momentan so sehr zurückstellen. Tragen Sie zu viele Verantwortungen? Dann suchen Sie sich entsprechende Unterstützung und geben Sie Aufgaben ab.

Keiner hat etwas davon, wenn Sie die Ihnen aufgetragenen Aufgaben stoisch ausführen. Vor allem Ihr Partner, Ihre Familie und Ihre Freunde werden Sie als Persönlichkeit vermissen. Verlieren Sie sich nicht selbst, sondern lernen Sie frühzeitige Warnsignale wahrzunehmen.

Fertigen Sie sich zum Beispiel einen Wochenplan an und notieren Sie sich, was alles in Ihr Verantwortungsressort fällt. Sind Sie mit dem Plan fertig, genügt ein erneuter Blick auf den Plan, um festzustellen, ob Sie momentan einfach überlastet sind und die ganzen Aufgaben gar nicht mit Zeit für sich meistern können.

Junge Mutter an Herd und mit zwei Töchtern, gestresst
Junge Mutter an Herd und mit zwei Töchtern, gestresst

In die falschen Richtung getrieben

Ein anderer Grund seine Mitte zu verlieren, liegt daran, dass es in der letzten Zeit zu viele Situationen gab, in denen Sie sich so entschieden haben, dass Sie immer mehr von Ihrer eigentlichen Inneren Meinung abgewichen sind. Daraus hat sich ein Umfeld um Sie gebildet, das Ihnen nun nicht mehr das Ausleben Ihrer Persönlichkeit geben kann. Sie sind vielmehr mit den Konsequenzen Ihrer Entscheidungen konfrontiert und stellen fest, dass diese doch nicht so gut für Sie waren.

Nehmen Sie Ihren Mut zusammen und überlegen Sie an Veränderungsmöglichkeiten. Auch wenn Sie ein bereits entschiedenes Thema wieder aufnehmen müssen oder jemanden mit Ihren neuen Gedanken und Entscheidungen enttäuschen müssen, fassen Sie sich ein Herz und gehen Sie diesen Schritt.

Jeder kann sich auch wieder anders entscheiden und letztlich hat niemand etwas davon, wenn Sie nur funktionieren und nicht Sie selbst sind und unglücklich sind. Setzen Sie sich für sich ein und nehmen Sie sich nicht Ihre eigene Stimme und die Möglichkeit sich weiterzuentwickeln.

Raus aus dem Alltag

Sollte es Ihnen von Seiten Ihrer Arbeit und Ihrer Familie her möglich sein, nehmen Sie sich die Zeit für eine Reise. Hierbei genügt es bereits, ein bis zwei Tage raus aus dem Alltag zu kommen und sich der letzten Zeit, Ihrem eigenen Zutun, Ihrem aktuellen Zustand und Ihren Wünschen klar zu werden.

Ruhe ermöglicht auszuatmen und seine aktuelle Position zu erkennen. Nutzen Sie mehr Zeit für sich.

Hören Sie auf Ihre Bedürfnisse

Ein stabiles Gleichgewicht schafft einen starken Charakter. Das ist ein offenes Geheimnis. Nur wer mit sich selbst im Reinen ist, kann auch nach außen hin den harschen Anforderungen des Alltags gelassen gegenüberstehen. Dennoch ist der Begriff Burn-Out zum Dauerschlager in den Schlagzeilen geworden.

Und das wundert wenig, denn angesichts der stetig wachsenden Vertechnologisierung unseres Lebens, werden die Momente, in denen wir keiner Informationsbeschallung ausgesetzt sind, immer seltener. Hinzu kommt, dass die andauernde Wirtschaftskrise für viele wie ein Damoklesschwert über den Kopf schwebt und die Zukunft unsicher erscheinen lässt.

Mit den folgenden Tipps können Sie sich mental wieder ins Gleichgewicht bringen und krisenbeständig eine positive Haltung bewahren. Oft sind es nur kleine und einfache Verhaltensänderungen, die unseren bisherigen Alltag schlagartig verbessern und nachhaltig bereichern können.

Lernen Sie, wie und wann Sie nein sagen müssen

Oft ist es der Fall, dass Menschen, die Schwierigkeiten haben nein zu sagen, jede nur erdenkliche Aufgaben annehmen, die sich Ihnen im Leben anbietet. Innerhalb weniger Wochen, manchmal bereits innerhalb von Tagen, ist man aufgrund der zahlreichen Aufgaben unsagbar gestresst.

Lernen Sie, wie und wann Sie nein sagen müssen. Sie müssen nicht jede Aufgabe annehmen, die Ihnen präsentiert wird.

Unterscheiden Sie, ob es sich bei der Aufgabe tatsächlich um eine Ihrer Pflichten handelt oder ob Sie jemanden damit nur einen Gefallen tun wollen.

Gefälligkeiten sind sozial wertvoll und durchaus angebracht. Diese sollten jedoch niemals zur Norm werden und Sie von ihren eigentlichen Pflichten ablenken. Ansonsten geraten Sie schnell in eine Burnout-Spirale.

Setzen Sie sich Prioritäten

Haben Sie schon einmal einen Menschen getroffen, der zwar brillante Ideen hatte, aber nicht eine einzige jemals umgesetzt hat? Diese Menschen scheinen immer so beschäftigt zu sein, haben aber angesichts ihres vollgestopften Terminkalenders und Hektik nichts entsprechendes vorzuzeigen.

Es ist so, als ob sie mit voller Geschwindigkeit loslaufen, aber dabei immer auf der Stelle bleiben. Der Mangel an Prioritäten und klaren Zielen ist einer der größten Zerstörer des inneren und äußeren Gleichgewichtes.

Rom wurde nicht an einem Tag erbaut. Nichts kann mit einem Mal fertig gestellt werden. Finden Sie in Ruhe heraus, was oder welche Dinge zuerst getan werden müssen und beginnen Sie dann ernsthaft und aus vollem Herzen daran zu arbeiten.

Nehmen Sie sich Auszeiten

Kein Leistungssportler der Welt ist täglich am Trainieren. Regenerationsphasen sind für den Erfolg unerlässlich. Und was für elitäre Spitzenathleten gilt, trifft auch auf Menschen mit normalen Berufen zu. Wenn Sie jeden Tag am Ackern sind und Überstunden schieben, sollten Sie - sofern möglich - am Wochenende bewusst keine Arbeit mit nach Hause nehmen.

Natürlich ist es nicht immer vermeidbar. Wenn am Montag beispielsweise eine wichtige Kundenpräsentation ansteht, kommen Sie um ein durchgearbeiteten Sonntag nicht herum.

Das sollte jedoch nicht zur Regel werden. Auszeiten sind nicht nur ungeheuer wichtig, um das Klima im Familienkreis angenehm zu halten, sondern auch um Ihre Reserven an Kreativität und Entscheidungswillen wieder aufzufüllen.