Mehr Lebensqualität im Alter: Tipps zum Trainieren der motorischen Fähigkeiten und Co.

Die motorischen Fähigkeiten begleiten uns tagtäglich. Im Alter kommt es ganz natürlich zu einer Abnahme dieser Fähigkeiten, die die individuelle Lebensqualität erheblich beeinträchtigen kann. Es ist jedoch möglich, diese Fähigkeiten zu trainieren. Auch anderweitig kann man etwas für seine Lebensqualität tun. Holen Sie sich Tipps, um ihre Lebensqualität im Alter zu steigern.

Von Jens Hirseland

In der heutigen Zeit ist die Lebenserwartung deutlich höher als noch in der Vergangenheit, und sie steigt weiter, was vor allem medizinischem und technischem Fortschritt zu verdanken ist. Wie hoch jedoch die Lebensqualität im Alter ist und wie man sie steigern kann, hängt oftmals von einem selbst ab.

Unter Lebensqualität versteht man in erster Linie, ob ein Mensch mit seinem Leben, seinem Lebensstandard und seinem Umfeld zufrieden ist. Das bedeutet jedoch nicht, dass eine hohe Lebensqualität ein Leben in Luxus sein muss.

Vielmehr hängt sie von unterschiedlichen Faktoren ab, die die Zufriedenheit des Einzelnen mit seinem Leben ausmachen. Natürlich wünschen sich die meisten Menschen, dass eine gute Lebensqualität bis ins hohe Alter anhält und sich vielleicht noch verbessern lässt.

Endlich graue Haare! - Die Vorteile des Älterwerdens

Auch jenseits von Hollywood und Star-Glamour wird das natürliche Altern als Todfeind der Lebensfreude angesehen und führt nicht selten zu regelmäßig wiederkehrenden Depressionen und furchtbaren Selbstzweifeln. Dabei besteht eigentlich gar kein Grund, dass Selbstwertgefühl bei jedem runden Geburtstag in den Keller zu schicken.

Das Älterwerden hat nämlich Vorteile, von denen die heutigen Jungspunde nur träumen können. Hier lesen Sie, warum Sie auf jedes einzelne graue Haar mit einen Freudensprung reagieren sollten.

Älterer Mann schaut seine grauen Haare im Spiegel an
Älterer Mann schaut seine grauen Haare im Spiegel an

Respekt

Das erste graue Haar ist nicht der Vorbote einer baldigen zeitlichen Segnung, sondern eher der Garant dafür, dass Ihnen ab sofort mehr Respekt gezollt wird. Psychologische Untersuchungen haben gezeigt, dass viele Menschen in der Berufswelt ein ergrautes Haupt mit Erfahrung, geistiger Reife und fachlicher Kompetenz in Verbindung bringen.

Graues Haar sorgt also dafür, dass Sie von Ihren Mitarbeitern ernst genommen werden. Und deshalb können Sie die Tönung auch ruhig im Regal stehen lassen.

Selbstachtung

Je älter wir werden, umso mehr wird uns bewusst, dass eine gute Gesundheit und körperliche Fitness keine göttliche Gabe sind, sondern etwas, das man sich hart erarbeiten muss. In jungen Lebensjahren sehen wir auch ohne ausgewogene Ernährung frisch und unverbraucht aus. Deshalb realisieren wir nur schwer, dass ein exzessiver Konsum von Cola und Co. alles andere als gut für uns ist.

Spätestens wenn wir die Grenze zur 30 erreicht haben, beginnen wir, uns intensiver mit unserer Gesundheit auseinander zu setzen. Viele kommen in dieser Phase ihres Lebens in eine bessere Form als sie sie im Teenager-Alter hatten.

Selbstständigkeit

Mit jedem Lebensjahr steigt auch unser Grad an Selbstständigkeit. Während wir in der Jugend nur ein eigenes Zimmer hatten und das Bad mit den anderen drei Studenten aus der WG teilen mussten, können wir uns nun eine eigene Wohnung und mitunter sogar ein Haus mit Garten leisten. Wir mögen zwar nicht mehr ungestraft die Nächte durchfeiern können, dafür können wir uns aber vergnügt in dem Gefühl sonnen, etwas im Leben erreicht zu haben.

Freundschaft

Klar waren wir in unserer Sturm-und-Drang-Zeit viel geselliger und hatten auch viel mehr Freunde als heute. Die Freundschaften mögen zwar über die Jahre weniger geworden sein, aber dafür sind sie auch bedeutungsvoller geworden.

Unsere Konversationen drehen sich nun auch nicht mehr nur um den aktuellen Kinofilm oder den angesagtesten Musikhit. Jetzt können wir ernste Themen mit einem hohen Sachverständnis diskutieren und lernen unsere Freunde in einer Tiefe kennen, die uns in jungen Jahren nur Kopfschmerzen bereitet hätte.

Die Lebensqualität steigern

Besonders wichtig für eine gute Lebensqualität im Alter ist Aktivität in allen Lebensbereichen. Dazu gehören vor allem regelmäßige Bewegung, eine ausgewogene Ernährung sowie soziale und mentale Gesundheit.

Will man seine Lebensqualität im Alter verbessern, sollte man bedenken, dass körperliche und geistige Fitness eng miteinander verknüpft sind. Zusammen mit gesunder Ernährung und genügend Zufuhr von Flüssigkeit ist Bewegung von größter Wichtigkeit.

Gute Möglichkeiten seinen Körper auch im Alter noch in Schwung zu halten, bieten zum Beispiel morgendliche Gymnastik, Spaziergänge oder diverse Gruppenprogramme, die speziell auf Senioren abgestimmt sind. Dabei ist es ratsam stets auf ausreichend Schlaf zu achten, damit das Gehirn genug Zeit hat, um sich zu erholen.

Besonders wichtig ist auch ein gezieltes Hirnleistungstraining, um das Gehirn ausreichend zu fordern, damit seine Leistungsfähigkeit erhalten bleibt. Empfehlenswert ist das Trainieren von

Dazu sollten die Aufgaben weder zu schwer noch zu leicht ausfallen. Schon 10 bis 15 Minuten Hirnleistungstraining pro Tag helfen dabei, eine höhere Leistungsbereitschaft zu erreichen.

Training der motorischen Fähigkeiten

Motorische Fähigkeiten lassen sich durchaus trainieren. Auch Kinder beispielsweise müssen diese Fähigkeiten erst nach und nach erlernen. Wer im Alter körperlich abbaut, der kann also mit gezielten Übungen und Bewegungseinheiten gegensteuern - und so zumindest für eine deutliche Besserung sorgen.

Und das übrigens so schnell wie möglich, denn häufig verschlechtern sich die einmal trainierten Fähigkeiten bereits ab dem 4. oder 5. Lebensjahrzehnt. Damit das funktioniert, muss man jedoch erst die entscheidende Frage beantworten: Was genau sind eigentlich motorische Fähigkeiten?

Von der Kraft bis zur Koordination

Grundsätzlich werden motorische Fähigkeiten in fünf Kategorien unterteilt:

  • Kraft
  • Schnelligkeit
  • Ausdauer
  • Beweglichkeit und
  • Koordination.

Stichworte, bei denen ganz automatisch Assoziationen und Sport, Bewegung und Spiel geweckt werden. Gut so!

Denn genau das ist der Schlüssel zum Training: Einfach die Übungen aussuchen, die Ihnen Spaß machen - und ganz natürlich in den Alltag integriert werden können.

Für die Ausdauer bedeutet dies zum Beispiel:

  • Öfter mal Treppen laufen statt den Lift benutzen
  • einen ausgedehnten Spaziergang unternehmen oder auch
  • mit den Enkeln toben.

Ähnlich verhält es sich mit den anderen, motorischen Fähigkeiten. Die Koordination lässt sich leicht schulen - und das sogar auf spielerische Weise: Probieren Sie eine Partie Mikado oder balancieren Sie einfach auf einem Seil, das direkt auf den Boden gelegt wird. So besteht auch keine Gefahr, herunterzufallen.

Einige Spiele sind heute speziell für Senioren erhältlich, mit besonders großen Spielfiguren oder in diesem Fall Mikado-Stäben.

Die Beweglichkeit lässt sich mit kleinen Gymnastik-Übungen, aber auch durch ausgewählte Massagen verbessern. Eine Praxis für Physiotherapie (Krankengymnastik) kann hier der richtige Ansprechpartner sein.

Schnelligkeit lässt sich ideal gemeinsam mit der Kondition trainieren - beispielsweise bei einem kleinen Wettschwimmen, das ganz nebenbei auch noch die Muskulatur stärkt. Überhaupt eignen sich Bewegungseinheiten im Wasser, um gleich mehrere Fähigkeiten parallel zu trainieren, ohne die Gelenke zu belasten.

Wer speziell seine Kraft verbessern möchte, der kann sich zum Beispiel im Fitness-Studio anmelden. Oder gleich im Sportverein - denn in der Gruppe macht jedes Training auch noch eine ganze Menge Spaß!

Weitere Tipps

Ein weiterer bedeutender Faktor für die Lebensqualität von Senioren sind soziale Kontakte. So sollte man gemeinsam etwas mit der Familie, mit Freunden oder sonstigen Bezugspersonen unternehmen oder regelmäßig mit ihnen kommunizieren. Auf diese Weise entsteht ein Gefühl von Verantwortung.

Auch im Alter ist es zudem wichtig, ab und zu noch mal etwas Neues auszuprobieren. Durch Verlassen der Komfortzone kann der Geist wachgehalten werden; zudem fühlt man sich deutlich lebendiger. Ob es sich dabei um eine Reise oder das Lesen eines unbekannten Genres handelt, ist nebensächlich.

Seine Lebensqualität kann man auch dadurch steigern, dass man versucht, auch in hektischeren Situationen Ruhe zu bewahren. Hier hilft ein ausgeglichenes Wesen. Lesen Sie hier, wie man für mehr Ausgeglichenheit im Leben sorgen kann.

Ebenfalls wichtig ist eine optimistische Einstellung, was eng mit dem vorherigen Punkt zusammenhängt. Es gilt, sich nicht so sehr an Kleinigkeiten aufzuhalten und sich über diese aufzuregen, sondern darauf zu vertrauen, dass es schnell wieder besser wird.

Visualisierung ist ein weiterer empfehlenswerter Punkt. Dies hält zudem gleichzeitig auch den Geist wach. Doch auch für die kommenden Handlungen ist es hilfreich, etwa, wenn man in Gedanken abspielt, wie man eine anstehende Herausforderung am besten angeht - man wird entsprechend stärker und zuversichtlicher handeln.

Bei den Unternehmungen sollte man darauf achten, auch Sport mit einzubringen. Auch wenn man körperlich abbaut, ist es wichtig, dass man seine Gelenke und Muskeln - wenn auch auf schonendere Art und Weise - fordert. In einer Gruppe macht das übrigens mehr Spaß. Hier haben wir Tipps zum Sport im Alter zusammengestellt.

Ebenfalls wichtig:

  • zur Vorsorge gehen
  • sich Momente für sich selbst nehmen
  • auf eine gründliche Zahnpflege achten
  • seinen Humor behalten