Reiche leben gesünder - Ungesunde Ernährung als Konsequenz finanzieller Armut

Von Christel Weiher
4. Juni 2013

Reiche sind gesünder und leben länger, wie die aktuelle DEGS-Studie des Robert-Koch-Instituts zeigt. Damit hängt die Gesundheit nicht gerade wenig von der sozialen Stellung eines Menschen ab. Vor allem die durch das Armsein der Menschen fehlenden Möglichkeiten im sozialen Bereich führen dabei zu wesentlich häufiger vorkommenden Problemen mit der Gesundheit.

Wie das RKI im Rahmen der Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland herausfand, leiden ärmere Menschen wesentlich öfter an Bluthochdruck, erleiden öfter einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt, erkranken öfter an Diabetes 2 und an psychischen Störungen. Dafür gibt es mehrere Gründe: Menschen, die wenig verdienen sind weniger aktiv als es reiche Menschen sind. Dies hat damit zu tun, dass Fitnessstudios viel Geld kosten und arme Menschen weniger oft in Gegenden mit Grünanlagen oder Sportanlagen leben, wo es leichter ist, sportlich aktiv zu sein.

Auch achten Menschen mit geringerem Einkommen laut der DEGS-Studie weniger auf das, was sie essen, und sind deshalb auch eher übergewichtig. Der Griff zu den Fertigmahlzeiten ist meist günstiger als die Ernährung mit Gemüse und Obst. Zudem leiden gerade Langzeitarbeitslose unter psychischem Stress, da sich ihre Arbeitslosigkeit nicht nur finanziell negativ auswirkt, sondern auch die Psyche negativ beeinträchtigt wird durch die fehlenden Perspektiven und zu viel freie Zeit.

Ebenfalls betroffen sind jedoch auch die, die körperlich zu hart arbeiten, was ebenfalls ein Problem der sozial niedriger Gestellten ist. Zu harte körperliche Belastung verringert die Lebenserwartung, Menschen aus ärmeren Schichten sterben deshalb acht bis elf Jahre früher als Personen aus einer höheren Einkommensschicht, wie die aktuelle Studie des Robert-Koch-Instituts ergab.