Stars sterben früher: US-Forscher werten Todesanzeigen aus der New York Times aus

Von Alexander Kirschbaum
29. April 2013

Zwei US-amerikanische Forscher haben 999 Nachrufe bekannter Persönlichkeiten, die zwischen 2009 und 2011 in der New York Times veröffentlicht wurden ausgewertet und einen Zusammenhang zwischen der Lebenserwartung und bestimmten Berufen hergestellt.

Für die Studie ordneten sie die Verstorbenen in vier Kategorien ein. Personen mit einem körperlich anspruchsvollen Job, wie Schauspieler, Tänzer, Musiker oder Sportler bildeten die erste Kategorie. Kreative Persönlichkeiten wie Maler, Fotografen oder Schriftsteller, gehörten zur zweiten Kategorie. Akademiker und sonstige Experten ordneten die Forscher in die dritte Kategorie ein; Politiker, Manager, Unternehmer und Militärangehörige in die Vierte.

Insgesamt waren die Männer bei den Nachrufen deutlich in der Überzahl. Bei der Auswertung zeigte sich, dass die Personen aus den Kategorien eins und zwei früher starben als die Personen aus den Kategorien drei und vier. Sportler, Musiker und Co. erreichten nur ein Durchschnittsalter von 77,2 Jahren, Kreative wurden im Schnitt nur 78,5 Jahre alt.

Demgegenüber kamen Akademiker immerhin auf 81,7 Jahre und Manager und Unternehmer auf 83,3 Jahre. Im Gegensatz zu den Männern erreichten die Frauen seltener die Altersgrenze von 70 Jahren, von ihnen gehörten allerdings auch besonders viele zur Kategorie eins. Die Personen mit einem Kreativen Beruf waren häufiger von Krebs betroffen als Personen aus den anderen Kategorien.

Über die Gründe für die Unterschiede können die US-Forscher nur mutmaßen, jedenfalls sei ein Leben als Star aufgrund der geringeren Lebenszeit nicht unbedingt empfehlenswert. Die Forscher beachteten in der Studie allerdings nicht, dass die berühmten Männer mit 80,4 Jahren immer noch vier Jahre älter wurden als die durchschittliche Lebenserwartung in den USA beträgt.