Die kürzere Lebenserwartung von Männern liegt am erhöhten Tabak- und Alkoholkonsum

Männer sterben früher: besonders in Osteuropa sind Alkohol und Nikotin als Grund deutlich

Von Frank Hertel
20. Januar 2011

Seit Mitte des 18. Jahrhunderts kann man in Europa den Effekt beobachten, dass Männer im Durchschnitt früher sterben als Frauen. Warum das so ist, haben nun Forscher der schottischen Social and Public Health Science Unit Glasgow in einer groß angelegten Studie herausgefunden.

60 Prozent Alkohol, 20 Prozent Zigarettenkonsum

Das Ergebnis erschien vor kurzem in der Zeitschrift "Tobacco Control". Der Name dieser Zeitschrift weist schon auf den Hauptgrund für das frühere Sterben der Männer hin: Es sind die Zigaretten. Männer rauchen mehr als Frauen. Der Unterschied in der Lebenserwartung erklärt sich zu 60 Prozent aus dem unterschiedlichen Rauchverhalten.

Der zweite große Grund für die kürzere Lebenserwartung der Männer ist der Alkoholkonsum. Männer trinken mehr als Frauen. 20 Prozent des Unterschieds lassen sich auf den Alkohol zurückführen.

In Osteuropa sind diese Unterschiede besonders deutlich zu erkennen

Um auf diese Ergebnisse zu kommen, hat das Forscherteam um Gerry McCartney eine Datensammlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) analysiert. Darin waren die Sterbedaten in 30 europäischen Ländern während der Jahre 2003 bis 2005 registriert.

Besonders groß ist der Unterschied der Lebenserwartung von Männern und Frauen in den osteuropäischen Ländern. In diesen Ländern wird am meisten geraucht und am meisten Alkohol getrunken, vor allem von Männern.

Die Forscher, die für das schottische Gesundheitsministerium arbeiten, verlangen bessere Maßnahmen gegen Alkohol- und Tabakkonsum.