Alkohol gesund? Erste Studie vergleicht Trinker und Abstinenzler und bezieht Lebensumstände ein

Abstinenzler oft trockene Alkoholiker - ihr Lebensstil ist ansonsten nicht gerade gesund

Von Laura Busch
2. September 2010

Wissenschaftler können sich nach wie vor nicht einigen, ob Alkoholkonsum sich positiv oder negativ auf die Gesundheit und die Lebenserwartung auswirkt. Allgemein wurde bisher davon ausgegangen, dass moderater Alkoholkonsum eher nützt als schadet, doch es gab auch gegenläufige Annahmen.

Jetzt hat ein Wissenschaftsteam erneut strikte Nichttrinker mit Trinkern verglichen und die Probanden über zehn Jahre hinweg beobachtet. Dabei wurden erstmals auch andere Faktoren mit einbezogen wie etwa das soziale Umfeld und der allgemeine Gesundheitszustand.

Abstinenzler leben ungesünder

Insgesamt wurden 686 weibliche und 1142 männliche Probanden befragt. Ergebnis: Abstinenzler sind häufiger dick, machen weniger Sport, rauchen mehr und sind teilweise auch schlichtweg deswegen abstinent, weil sie trockene Alkoholiker sind. Die lebensverlängernde Wirkung, die man also beispielsweise einem täglichen Glas Rotwein zuschreibt, ist quasi kaum vorhanden.

Oder mit anderen Worten: Alkohol verlängert das Leben statistisch gesehen nicht, sondern kein Alkohol verkürzt es. Dennoch gilt: Das Risiko, das aus mäßigem Alkoholkonsum erwächst, ist überschaubar. Wichtig ist der verantwortliche Umgang und der Genuss beim Verzehr.