Blick in die Zukunft: die Lebenserwartung im Jahr 2030

Durchschnittliche Lebenserwartung im Jahr 2030: die Spitzenposition hält Südkorea mit 90 Jahren

Von Cornelia Scherpe
2. März 2017

Der Mensch hat in seiner Entwicklung eine weite Strecke zurückgelegt. In der Steinzeit galt man als Senior, wenn man circa 30 Jahre alt war. Heute beginnt für viele mit 30 erst der Spaß des Lebens. Fakt ist: Der Mensch hat in seiner vergleichsweise kurzen Evolutionszeit eine enorme Verlängerung der Lebenszeit vorzuweisen.

Technischer Fortschritt und die moderne Medizin lassen immer mehr deutlich werden, dass rein genetisch die durchschnittliche Lebenserwartung jenseits der 70 liegt. Und Prognosen zeigen, dass wir den Gipfel noch nicht erreicht haben. Aktuelle Zahlen für das Jahr 2030 wurden jetzt präsentiert.

Südkorea führt, Deutschland im guten Mittelfeld

2014 lag die durchschnittliche Lebenserwartung weltweit bei 73 Jahren und war damit bereits sechs Jahre höher als noch 1990. Für die Prognose 2030 belegen die Südkoreanerinnen eine neue Spitzenposition mit 90 Jahren.

Doch auch für die restlichen Industrienationen sieht es sehr gut aus. Ausgehend von Vergleichswerten aus dem Jahr 2010 gewinnen Frauen aus Südkorea demnach 6,6 Jahre Lebenszeit, die Frauen in Slowenien 4,7 Jahre und Einwohnerinnen Portugals 4,4 Jahre.

Die Top 3 bei den Männern: Ungarn (+7,5 Jahre), Südkorea (+sieben Jahre) und Slowenien (+6,4). Das Schlusslicht bei beiden Geschlechtern ist Mazedonien mit einem Plus von 1,4 Jahren für Frauen und 2,4 Jahren bei Männern. Deutschland liegt mit Platz 17 (Frauen) und Platz 16 (Männer) im guten Mittelfeld.

Die USA ziehen nicht mit

Insgesamt steigt die Lebenserwartung also in wohlhabenden Nationen. Eine statistische Ausnahme gibt es dabei allerdings: die USA. Hier geht es den Menschen im internationalen Gesundheitsvergleich immer schlechter.

Von allen 35 untersuchten Staaten sind die USA die einzige Region ohne Krankenversicherung für alle. Hinzu kommt ein immer weiter steigender Body-Mass-Index und der BMI ist bereits jetzt in den USA am höchsten.

Genaue Zahlen, wie weit die allgemeine Lebensversicherung in den USA sinken könnte, gibt die Prognose zwar nicht, sie zeigt aber noch weitere Faktoren, die dafür sprechen: Die Kindersterblichkeit nimmt zu und die US-Amerikaner werden nicht mehr größer. Eine Stagnation in der Körpergröße gilt in der Menschheitsforschung als Signal für eine stillstehende oder sinkende Lebenserwartung.

Eine weitere wichtige Erkenntnis der Studie: Der Unterschied zwischen Männern und Frauen schrumpft global immer weiter zusammen. Die Männer holen statistisch auf und leben vermutlich in einigen Jahrzehnten ebenso lang wie Frauen.