Laserpointer-Epidemie - Vor allem Piloten immer häufiger betroffen

Von Nicole Freialdenhoven
5. April 2013

Trotz aller Warnungen in den Medien hat die Zahl der Attacken auf Piloten mit Laserpointern in den letzten fünf Jahren deutlich zugenommen. Allein im letzten Jahr gab es 342 dokumentierte Fälle, in denen Piloten vom Boden aus mit Laserpointern geblendet wurden. Auch Hubschrauber waren zum ersten Mal in größerem Umfang (36 Mal) betroffen. Sechs Mal hatten sich Besatzungsmitglieder im Cockpit nach dem Angriff in ärztliche Behandlung begeben müssen.

Die Blendung mit Laser kann bei den Opfern zu Hornhautverletzungen führen, die ärztlich behandelt werden müssen, damit sie keine bleibenden Schäden hinterlassen. Vor allem das Blenden von Piloten im Landeanflug ist zudem hochgradig gefährlich, da es dadurch zu schweren Unfällen bei der Landung kommen kann. Zwar steht auf den "versuchten gefährlichen Eingriff in den Luftverkehr" bis zu 10 Jahre Haft, doch bislang kam es viel zu selten zu abschreckenden Urteilen.

Ursprünglich waren Laserpointer nur für wissenschaftliche und militärische Zwecke vorgesehen, zum Beispiel bei chirurgischen Eingriffen. Seit die Geräte auch im Handel erhältlich sind, wird immer wieder Unfug damit getrieben. Erst am vergangenen Ostermontag musste ein Lokführer ärztlich behandelt werden, nachdem er in seiner S-Bahn in Unna geblendet worden war.