Kolumbianischer Drogenboss endlich hinter Gittern

Von Cornelia Scherpe
6. November 2012

In der Szene war er einfach als "Mi Sangre" bekannt, was zu deutsch so viel bedeutet wie "mein Blut". Der Mann, mit vollen Namen Henry de Jesús López Londoño, galt in Kolumbien als einer der Chefs in der Drogenszene. Damit die Polizei und andere Gegner ihm nicht zu nahe kommen können, hatte er stets um die zehn Bodyguards bei sich. Am Ende nützte ihm dies jedoch nichts. "Mi Sangre" konnte von Ermittlern ausfindig gemacht werden und wurde überwältigt. Der Ort des Zugriffs war in Pilar, einer Stadt im Norden der Hauptstadt Buenos Aires. Zum Zeitpunkt der Festnahme befand der 41 Jahre alte Drogenchef sich gerade in einem Restaurant.

Der Kopf des Drogenkartells "Los Urabeños" war erst vor gut einem Jahr mit seiner gesamten Familie nach Argentinien gekommen. Sein venezolanischen Pass war eine Fälschung, ermächtigte ihn aber dazu, sich als Unternehmer auszugeben und so seine Kontakte zu knüpfen.

Die Festnahme ist für die Behörden ein großer Erfolg und eine große Erleichterung zugleich. In Kolumbien hatte die Regierung derart auf eine Festnahme gedrängt, dass 1,2 Milliarden Pesos für eine erfolgreiche Festnahme ausgesetzt worden waren. Das entspricht ganzen 540.000 Euro.