Frauen sind idealistischer und deshalb weniger gewaltbereit als Männer

Männer sind eher zu Gewalt bereit als Frauen, da sie häufiger Regeln verletzen

Von Frank Hertel
4. März 2011

Professor Dieter Hermann arbeitet am Institut für Kriminolgie der Universität Heidelberg. In der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift "Trauma und Gewalt" stellt er eine Untersuchung vor, der er mit 1.600 zufällig ausgewählten Personen im Alter zwischen 14 und 70 Jahren durchgeführt hat.

Er und sein Team stellten den Probanden Fragen, in denen sie beantwoten mussten, wie wichtig die folgenden vier Wertkategorien für sie persönlich sind: religiöse Werte, idealistische Werte, hedonistisch-materielle Werte und posttraditionelle Werte wie Fleiß und Ehrgeiz. Dabei fand Hermann eine Erklärung für das Phänomen der weiblichen Gewaltablehnung.

Frauen befolgen Regeln besser, die Gewalt ausschließen

Nur zwei Prozent aller mit Gefängnis bestraften Körperverletzungen werden von Frauen ausgeübt. Bisher wusste man nicht, warum das so ist. Professor Hermanns Studie schafft nun Aufklärung: Frauen nähmen idealistische Werte wie Toleranz und soziales Engagement viel wichtiger als Männer. Daher könnten sich Frauen besser an Regeln halten, die Gewalt ausschließen.

Männer dagegen seien vor allem an Geld und schnellem Erfolg interessiert. Dabei seien sie oft auch zu Regelverletzungen bereit, die in Gewalt münden können.