Mythen und Fakten zu Einbruch und Diebstahl in Deutschland

Wir räumen auf, mit den gängigsten Mythen rund um Einbruch und Diebstahl

Von Ingo Krüger
17. Juli 2015

Es gibt zahlreiche Mythen über Einbrecher. Angeblich steigen sie nur im Dunkeln in Wohnungen ein oder kommen gerade in der Urlaubszeit besonders gerne. Auch wenn es diese Einschätzungen schon lange gibt, so stimmen sie nicht immer.

"Ferienzeit = Haupteinbruchssaison!"

Die Haupteinbruchssaison ist nicht die Ferienzeit im Sommer, sondern liegt in der dunklen Jahreszeit. So zeigt die Kriminalstatistik der Polizei, dass die Hälfte aller Einbrüche zwischen Oktober und Januar vorkommt. Die Tage sind kurz, Dunkelheit schützt die Täter bei der Arbeit. Doch auch in den Monaten Juni bis August ist die Gefahr nicht zu unterschätzen.

"Heute wird mehr eingebrochen, als früher!"

Auch wenn es die Berichterstattung in zahlreichen Medien nahelegt: Die Einbruchszahlen lagen Anfang der 1990er Jahre höher als heute. Zudem ist das Risiko, selbst betroffen zu sein, nicht so hoch, wie manche Leute glauben. Es kam bundesweit lediglich in 0,4 Prozent aller Wohnungen zu einem Einbruch.

"Die meisten Einbrecher sind Osteuropäer!"

Gelingt es einem Einbrecher in eine Wohnung einzusteigen, ist es jedoch nicht sehr wahrscheinlich, dass die Polizei ihn fasst. Die Aufklärungsquote lag im letzten Jahr bei lediglich 2,6 Prozent.

Das bedeutet, dass nicht einmal jeder 30. Einbrecher verurteilt wird. Aufgrund der niedrigen Quote lässt sich daher auch nicht sagen, woher die Täter stammen. Ob es die osteuropäische Banden, von der auch Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) spricht, wirklich in großer Zahl gibt, ist offen.

"Bei mir ist ohnehin nichts zu holen!"

Mehr Streifenpolizisten bieten nicht automatisch mehr Sicherheit. Mechanische Sicherungen an Türen und Fenstern und aufmerksame Nachbarn schrecken Einbrecher eher ab. Gelingt ein Einbruch nicht in zwei bis drei Minuten, bleibt es in der Regel nur beim Versuch. Auch wenn manchen Menschen glauben, dass sich ein Einbruch bei ihnen nicht lohne, so schreckt das keinen Täter ab.

gibt es meist überall. Zudem wissen Langfinger vor dem Einbruch meist nicht, wie viel wirklich zu holen ist und lassen es auf einen Versuch ankommen.