Gründer-Kurse im Gefängnis können Straftäter verändern

Eine positive Einstellung und die Fähigkeit zur Selbstreflexion können nach der Haftentlassung hilfreich sein

Von Ingo Krüger
20. April 2015

In Europa und den USA können Straftäter im Gefängnis für ihr berufliche Zukunft Gründer-Kurse absolvieren. Zudem soll eine unternehmerische Geisteshaltung einen positiven Effekt auf die Lebensführung von Strafgefangenen haben.

Grundoptimismus erweist sich als äußerst nützlich

Deutsche und US-amerikanische Wirtschaftswissenschaftler haben die Folgen solcher Programme nun auf ihre Wirksamkeit überprüft. Sie fanden heraus, dass nur diejenigen nach ihrer Entlassung Erfolg hatten, die sich nicht fremdbestimmt fühlten. Ein gewisser Grundoptimismus erwies sich dagegen als äußerst nützlich.

Erfolg hatten die, welche die Überzeugung besaßen, ihr künftiges Leben in Freiheit prinzipiell selbst gestalten zu können. Straftäter mit der Fähigkeit zur Selbstreflexion nehmen gegenüber ihrer Inhaftierung und ihren Mitmenschen eine positivere Haltung ein. Auch ihr gesellschaftliches Umfeld betrachten sie nicht so negativ wie Gefangene, die die Gründerkurse abbrachen.

Auswahl der Teilnehmer sollte Grundeinstellung berücksichtigen

Die Auswahl der Teilnehmer an solchen Kursen sollte daher die notwendige Grundeinstellung berücksichtigen, meinen die Forscher. Das Programm sollte gerade zu Beginn die Stärken und Chancen der Strafgefangenen herausarbeiten. Businesspläne oder Fallstudien seien dagegen eher als zweitrangig einzustufen.