Frauen töten ungeplant - aus Überforderung

Wenn sie sozial isoliert und überfordert sind, zeigen Frauen ihre dunkle Seite

Von Dörte Rösler
5. Dezember 2014

Frauen töten selten. Wenn sie sozial isoliert und überfordert sind, zeigen aber auch Frauen ihre dunkle Seite.

Eine kleine Studie zu weiblichen Tötungsdelikten aus den Jahren 2006 bis 2011 kommt dabei zu dem Ergebnis, dass die Taten immer ungeplant erfolgen.

Opfer sind:

Mord durch Überforderung

Mit nur elf untersuchten Tötungen ist die Studie der Düsseldorfer Rechtsmediziner sicher nicht repräsentativ. Die Auswertung zeigt jedoch einheitliche Muster.

So nutzten die Frauen in zehn von elf Fällen ein Tuch oder Kissen, um ihr Opfer zu ersticken. Außerdem weist die hohe Zahl an Todesfällen bei pflegebedürftigen Müttern auf typische Überforderungssituationen von Frauen hin.

Hohe Dunkelziffer

Die lang dauernde häusliche Pflege der Eltern isoliert Frauen häufig von ihrem bisherigen Berufs- und Alltagsleben. Im Laufe der Zeit entwickelt sich daraus eine psychische Überforderung, die unter aktuellem Druck zu einer ungeplanten Tötung führen kann. Die Studienautoren gehen deshalb von einer hohen Dunkelziffer an Elterntötungen aus.

Im Gegensatz zu Kindsmorden, die aufgrund der regelhaften Obduktion kaum übersehen werden können, wird der Tod pflegebedürftiger Senioren selten genauer untersucht.