Anruf vom falschen Enkel: Mit diesen Tricks legen Betrüger Senioren herein

Betrüger ergaunern sich hohe Geldbeträge und wertvollen Schmuck von gutgläubigen Senioren

Von Ingo Krüger
28. November 2014

Skrupellose Betrüger ergaunern immer wieder hohe Beträge von Senioren. Mal haben sie es auf Bargeld abgesehen, mal auf Schmuck, Silber oder Uhren. Dabei gehen die Täter raffiniert vor und nutzen die Gutgläubigkeit ihrer Opfer aus. Die Polizei geht davon aus, dass so jedes Jahr mehrere Millionen Euro erbeutet werden.

Enkeltrick

Bei dem sogenannten "Enkeltrick" geben sie sich als Verwandte, Enkel oder auch gute Bekannte aus und bitten dringend um Bargeld. Als Grund nennen sie einen finanziellen Engpass oder eine andere Notlage, wie etwa einen Unfall, einen Auto- oder Immobilienkauf.

Betroffene werden meist durch wiederholte Anrufe unter Druck gesetzt. Bei einem solchen Telefongespräch sollte möglichst schnell und für den Täter unbemerkt über den Notruf "110" die Polizei verständigt werden. Manchmal geben sich Ganoven auch als Staatsanwälte aus und fordern angebliche Schulden ein, etwa aus Preisausschreiben und Gewinnspielen.

Es hat auch Fälle gegeben, in denen Kriminelle als Polizisten aufgetreten sind, die Bargeld von Senioren einsammelten, um dieses vor Verbrechern zu schützen. In Pforzheim verlor eine Rentnerin so 75.000 Euro.

Pfand- und Handwerkertrick

Falsche Handwerker melden sich bei Senioren mit vermeintlichen Aufträgen, für die sie horrende Summen verlangen. Manchmal dient diese Masche jedoch auch nur als Vorwand, um sich Zutritt zu einer Wohnung zu verschaffen.

Andere Betrüger kleiden sich nicht mit einem Blaumann, sondern mit einem schicken Anzug. Sie bieten vermeintlich wertvollen Schmuck als Pfand für Bargeld an. Dabei handelt es sich jedoch nicht um Edelsteine, sondern um billigen Tand.

Preisausschreiben und Kostenrückerstattungen

Die Polizei warnt auch vor Betrügern, die beim Geldwechseln ihre Opfer bestehlen. Andere schwindeln ihren Opfern einen Gewinn in einem Preisausschreiben vor, der erst dann ausgezahlt werde, wenn angebliche Notarkosten beglichen wurden.

Erfolg hatten auch Täter, die sich als Mitarbeiter eines Stromanbieters oder eines Mobilfunkunternehmens ausgaben und für eine Kostenrückerstattung eine EC-Karte plus Geheimzahl benötigten.