Goodyear-Manager in Reifen-Werk in Nordfrankreich aus Geiselhaft frei gelassen

Von Ingo Krüger
8. Januar 2014

In einem französischen Werk des US-Reifenherstellers Goodyear haben Arbeiter mehr als einen Tag lang zwei Manager als Geiseln gehalten. Die Beschäftigten wollten mit der Aktion eine höhere Abfindung für ihre Entlassung erzwingen. Nach fast 30 Stunden kamen die Gefangenen wieder auf freien Fuß. Ihnen soll es während der Geiselnahme den Umständen entsprechend gut gegangen sein.

Fast alle 1200 Mitarbeiter der Fabrik in Amiens droht der Verlust ihres Jobs. Nach einem hitzigen Gespräch mit den Managern beschlossen die Arbeiter, den Produktionsleiter und den Personalchef des Standorts in Nordfrankreich festzuhalten. Reifenstapel blockierten den Zugang zum Werk.

Verhandlungen über Sanierungsplan fünf Jahre erfolglos

Seit fünf Jahren versucht Goodyear erfolglos, einen Sanierungsplan für die Fabrik zu verabschieden. Verhandlungen mit der Regierung und Proteste der Mitarbeiter erschweren die Restrukturierung des Werkes.

Imageschaden für Industriestandort Frankreich

In Frankreich kommt es immer wieder zu militanten Aktionen von Arbeitnehmern. Wirtschaftsvertreter und zahlreiche Politiker fürchten, dass sich dadurch das Image des Industriestandorts Frankreich erheblich verschlechtere.